in Burka in die Schule

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in Burka in die Schule

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Wer mir fleißig bei Snapchat folgt (matthew-mister) der hat es ja schon gesehen. Vergangenen Freitag war ich in Burka in der Schule und habe so ganz nebenbei das Wort ‘Toleranz’ neu kennengelernt. Eine Motto-Woche die für mich im sozialen Experiment endete. Aber fangen wir erstmal von vorne an.

In etwa einer Woche geht bei mir die Prüfungsphase los. Das ist die Zeit im Leben bei der man zwischen Schulbank und Schreibtisch zuhause pilgert. Anlässlich des bevorstehenden Abiturs, hat sich mein Jahrgang eine ganz raffinierte und lustige Idee ausgedacht. Eine Motto-Woche sollte es also sein, bei der man sich an unterschiedlichen Tagen zu vorher festgelegten Themen kleidet.
Montag: Kinderfasching
Dienstag: Assi
Mittwoch: 80/90er
Donnerstag: Zwilling
Freitag: Länder und Nationen.

Während ich von Montag bis Donnerstag zwar mitmachte aber nicht so recht in Fahrt gekommen bin, blühte ich am Freitag umso mehr auf. Ich bin einfach in Burka in die Schule gegangen und sorgte damit nicht nur für verwunderte und aggressive Blicke, sondern ließ gleichzeitig einen Puls zum explodieren bringen. Nämlich meinen.
Ich hab mir natürlich schon im Vorfeld gedacht, dass wenn ich in Burka in die Schule gehe, die Blicke etwas anders ausfallen werden als sonst, sowohl in der Schule als auch auf den Straßen. Aber das ich derart im optischen Mittelpunkt stehen würde, war mir nicht ganz klar. Also stieg ich Freitag früh, gehüllt in eine Burka, in die Straßenbahn und zog damit sofort die Blicke aller Fahrgäste auf mich. Plötzlich auch Augenweide.
Ein seltsames Gefühl von Angst machte sich in mir breit, während mein Puls durch die Decke schoss. Ein wirklich ekelhaftes Gefühl. Im Mittelpunkt zustehen – ok – aber so ‘negativ’ im Mittelpunkt stehen war dann doch ein Ticken zu krass.

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Ich erntete keine verständlichen Blicke. Absolut 0. Ich konnte den Gesichtern ablesen, dass sich die Personen sehr unwohl und bedroht in meiner Anwesenheit fühlten. Die Blicke reichten von “Oh Gott, wo hat denn hier eine Flüchtlingsunterkunft aufgemacht?” bis hin zu “Die Islamisierung des Abendlandes hat endgültig begonnen.”.

In der Stadt konnte ich Dank Spiegelungen in Schaufenstern und Co. beobachten, wie die Leute mir nachgeschaut haben, als wäre eine Person in Burka das aller Seltenste und Abartigste überhaupt.
Die Motto-Woche wurde ganz spontan zu einem modisch, gesellschaftlichem Selbstexperiment. Aus Spaß wurde spontan politischer Ernst.

In der Summe erntete ich nur hämische, abwertende, stirnrunzelnde Blicke. Von Jung und Alt gleichermaßen. In der Schule war ich, oder vielmehr mein Outfit, Gesprächsthema Nummer 1. Die einen freute es, während es andere sichtlich ärgerte, fast schon anwiderte. Blicke sagen mehr als 1000 Worte. Und auf einem Schulhof sogar 1 Mio.

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Ich konnte somit nicht nur mir, sondern auch den Dresdnern und meinen Schülern zeigen, wie begrenzt offen ihre Toleranz doch ist. So wurden die “Flüchtlings-Lover” ganz schnell zu Skeptikern. Letztendlich doch nur wegen einem Outfit, oder? Einem einfachen Stück Stoff.
Das sehr pulstreibende Selbstexperiment zeigte mir, wie eng die Masse der Menschen doch denkt und wie weit sie doch mit ihren Klischees ist. So wurde ich doch ernsthaft gefragt, ob ich einen Sprengstoffgürtel mit mir trage.

Mit der Aktion habe ich gegen das Verbot von “Tragen eines Gesichtsschleiers in der Schule” verstoßen, welches am 25. April 2014 vom Bayrischen Verwaltungsgericht München verhängt wurde. Und da frage ich mich nicht nur als Fashionblogger, sondern auch als Mensch, in wieweit der Staat in die “Mode” eines Menschen vordringen darf. Letztendlich – so finde ich – widerspricht dieses genannte Verbot dem Grundrecht der Religionsfreiheit
(Artikel 4, Absatz 1,2 -„(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“ und „(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“.

Ich selbst möchte mich als Mensch doch auch frei entfalten können und selbst entscheiden wollen, was ich anziehe und was nicht. Also sollten sich doch erst recht Menschen frei so kleiden können wie sie wollen, wenn noch ein Glaube dahintersteckt. Viele sehen die Burka als Unterdrückung der Frau, was in unsere emanzipierte Welt nicht passt. Jedoch erzählt den Burka-Kritikern niemand, dass die Frauen zum Teil auch freiwillig die Burkas tragen. Immerhin ist sie Teil ihres Glaubens.
Wieso also eine Vorschrift über das Tragen oder nicht Tragen von Burkas verhängen? Belgien, Spanien, Frankreich und die Niederlande haben bereits ein komplettes Burka-Verbot-Gesetz, was ich doch sehr “Persönlichkeit-beschneidend” finde.

Letztendlich hoffe ich, dass mein Selbstexperiment einige zum Überdenken der Burka-Situationen anregt.
Außerdem: in Burka zu sehen gab es mich bereits in diesem Beitrag. Das war vielleicht was, aber lest selbst.
Wer findet mich auf dem Foto?

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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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53 Kommentare

  1. Franz
    22. August 2016 / 22:18

    Deutschland ist ein Land der Freiheit.

    Härteste Hardcore Pornographie-Filme darf man sich ansehen.
    Und selber Burka tragen auch!

    Aber eventuell ist es in der Öffentlichkeit verpöhnt.
    Freiheit, heisst nicht automatisch, dass es auch gleichzeitig gesittet ist!

  2. mike
    20. August 2016 / 9:24

    Gut so das wir der Burka gegenüber nicht aufgeschlossen sind. Ich fordere dazu auf in eine Internetsuchmaschine die Begriffe Syrien Burka verbrennen einzugeben

  3. Karl Napp
    13. Mai 2016 / 5:00

    Wie Sie richtig sagen, ist der Burka eine nach aussen deutlich sichtbare Bekenntnis zu einem ‘alternativen’ Lebensstil, der in Deutschland (noch) eher selten ist.

    Wahrscheinlich waere es ihnen mit den Blicken aehnlich ergangen, haetten Sie sich als Nonne, als vermummter Linksautonomer oder in Schwarzwaldtracht mit Rock und rotem Bommelhut verkleidet

  4. E.H.M.
    12. Mai 2016 / 15:54

    Die Menschen waren doch offenbar tolerant, keine Strafe, niemand hat sie gezwungen zu gehen, oder es abzulegen.
    Tolerieren heißt nicht, ignorieren, gutheißen.

    Wieder holen Sie es doch noch einmal komplett nackt. Und vergleichen die beiden Situationen.

  5. Ichauchhier
    12. Mai 2016 / 14:21

    Super Sache! Deiner Logik nach kann ich ja morgen mit Hakenkreuz auf meiner Sturmhaube in die nächste Schule gehen.

    Bitte versuch das doch mal schlecht darzustellen ohne deiner Logik zu wiedersprechen oder den Islam als schlecht darzustellen.

    Bin echt gespannt auf dein Versuch.

  6. Gisa
    12. Mai 2016 / 14:12

    Das erste was mich als Frau maßlos aufregt bei deinem Experiment, ist die Tatsache dass du ein Mann bist! du warst nicht als Frau zu erkennen! Mir ist es egal ob eine Frau einen Schleier trägt, aber bei der Burka bin ich nicht in der Lage zu wissen mit wem ich rede, ich sehe keine Emotionen zu sehen und weiss eben noch nicht einmal ob Mann oder Frau – das ist nicht akzeptabel.
    Mein Vater arbeitete sehr lange Saudi-Arabien und ich war ein mal zu Besuch, danach wollte ich nicht wieder in dieses Land. Das Kleidung der Frauen dort dient einzig und allein zur Diskriminierung.
    Ich stimme dir zwar generell zu dass der Mensch die Wahl haben sollte sich zu kleiden wie er möchte, aber wenn dadurch die Rechte derjenigen die sie tragen eingeschränkt werden UND die Rechte derjenigen die mit diesen Frauen zu tun haben (meinRecht zu Wissen mit wem ich es zu tun habe), dann geht das nicht! Wie gesagt, ich weiss offensichtlich noch nicht einmal ob Mann oder Frau!
    das Thema Religion lasse ich bewusst aussen vor!

  7. Werner
    12. Mai 2016 / 14:04

    Ich muss sagen: TOLL!!!
    Da macht sich jemand die Mühe und steigt für einen Tag in eine Burka, um anschließend wieder die Kleidung zu tragen, die gewünscht ist.
    Mich hat das an ein eigenes Experiment in der Jugend erinnert: wir sind einen Tag im Rollstuhl gefahren worden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, ein Behinderter zu sein. Einen Tag später war wieder alles normal.
    So erfordert ein Tag “Burka tragen” keinen besonderen Mut, ist ja schnell vorbei. Mutig wäre von der Autorin im Land der Burkaträgerinnen in Saudi-Arabien sich in Riad im Minirock, geschminkt und lockerer Bluse ohne BH in die U-Bahn zu setzen. Dann lernt die Frau richtige Tollereanz kennen. In Dresden waren die schiefen Blicke eher auf die außergewöhnliche und gewöhnungsbedüftige Kleidung zurückzuführen.
    Bitte noch einmal machen, am Besten wenn die dämliche Pegida am Montag spazierengeht …. Wäre sehr gespannt

  8. Sid Kali
    12. Mai 2016 / 14:01

    Zuallererst eine so selbstverständliche wie auch tiefgehende Feststellung:
    Alles Tun beinhaltet auch ein politisches Statement.

    Was also ist das politische Statement der Niqhab-TrägerInnen?

    Frau darf sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen.
    Persönlichkeit (Äusseres) der Frau in der Öffentlichkeit soll unwichtig sein.
    Jeder Kontakt der Frau mit anderen in der Öffentlichkeit soll durch die Trennscheibe Niqhab erfolgen.

    Das alles liesse sich noch ausweiten. Ich glaube aber es ist wichtig zu erkennen, dass der Niqhab eine deutliche Haltung gegenüber der Frau in der Öffentlichkeit zeigt.
    Diese Haltung ist weit weit von der Stellung entfernt, die die Frauen in unserer Gesellschaft einnehmen.

    Das möchte ich nicht tolerieren müssen! Deshalb bin ich nicht für ein Verbot, aber sehr für eine gesellschaftliche Ächtung des Niqhab.

  9. R. S.
    12. Mai 2016 / 13:50

    Zum Punkt. “Verbot der Vollverschleierung” vs. “Religiöse Freiheiten”.

    Teil des Verbots der Vollverschleierung rührt wohl aus Sicherheitsbedenken und zur Identifikation im Falle eines Falles. Erinnert an der Fall der vollverschleierten Frau die vor Gericht nicht ihr Gesicht zeigen wollte. Auch dort diente es der Durchführung und Einhaltung der Gerichtbarkeit. Am Ende des Tages steht der Staat über der Religion.
    Hätte diese Frau eine Sturmmaske oder einen Motorradhelm getragen wäre es nicht anders gewesen selbst wenn dies Teile irgendeiner Religiösen Sitte wäre. Egal welcher Religion zugehörig. Wer seine Religiösen Gesetze über dem Staat sieht wird Probleme haben die man entweder in Kauf nimmt oder geht wenn man nicht in der Lage ist flexibel zu sein.

  10. Josh Goldstein
    29. April 2016 / 8:19

    “Nur ein Stück Stoff” Eben nicht. Textile Symbolik für eine archaische Religion bzw. Ausprägung einer Religion, die mit Aufklärung und Menschenrechte so gar nichts am Hut hat. Warum ist wohl das Tragen einer SS-Uniform – zu Recht – in vielen europäischen Ländern verboten?

  11. Jörg
    28. April 2016 / 21:06

    Ich möchte ein paar Dinge anmerken.

    Zum einen sollte man die Religionsfreiheit nicht falsch verstehen. Diese erlaubt nur die freie Ausübung der Religion SOLANGE diese Ausübung nicht im Konflikt mit existierenden anderen Rechten steht. Die Burka stellt demnach nicht nur wegen ihrer religiösen Bedeutung ein Problem dar, sondern auch wegen ihres Sicherheitsaspektes. Es ist eben problematisch, wenn das Gesicht und auch sonst nichts von jemand erkennbar ist. Wie fändest du es, wenn 4 Männer mit schwarzen Skimasken in die Bank kommen… es gab auch Nachrichten von einem Banküberfall, bei dem die Männer in Burkas in die Bank gelaufen sind und dann unter der Burka die Waffen vorgezogen haben und dank Burka unerkannt wieder abgehauen sind. Womöglich waren das europäische Männer … Womöglich ist der Bericht ein Fake … darauf kommt es aber nicht an, denn es geht darum, dass dies eben MÖGLICH ist, wenn jeder überall mit Burka rumlaufen darf.

    Zum Anderen ist da der symbolische Aspekt der Burka für die westliche Anschauung der radikalen Aspekte des Islam. Für viele ist es eben eine offene Darstellung einer Weltanschauung, die eben von vielen als intolerant, menschenverachtend und mittelalterlich angesehen wird. Als solches erntest du natürlich keine positiven Reaktionen, wenn du mit einer Kleidung rumläufst, die eben negative Assoziationen weckt. Ich bekomme sicherlich auch keine Applausrufe, wenn ich mit Stahlkappenstiefeln, Bundeswehrhose und “Adolf, komm wieder!” T-Shirt in die S-Bahn steige … dann erwecke ich nämlich auch bei vielen Mitmenschen einen ähnlichen Eindruck wie mit der Burka – nämlich dass ich eine intolerante Weltanschauung hab, wahrscheinlich behämmert bin und nicht in die Gesellschaft passe …. damit irren die Leute zwar, aber ich vermittele eben durch mein Äußeres diesen Eindruck.

    Zuletzt möchte ich noch den sozialen Aspekt ansprechen. Ich finde eine Burka verhindert jegliche zwischenmenschliche Kommunikation auf empathischer Ebene, da man eben das Gesicht, die Augen und die Mimik des Gegenübers nicht sieht (es gab auch hier den Vorfall mit der “Burka-Zeugin”, die eben mit Burka nicht wie normale Zeugen vernommen werden konnte, da der Richter und der Staatsanwalt sich so kein adäquates Bild von der Glaubwürdigkeit der Frau machen konnten…).
    Dies empfinde ich als zutiefst unhöflich und lehne schon allein deshalb die Burka für unsere Gesellschaft ab.

    Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen den Blickwinkel aus Sicht eines Burka- und Islam-Gegners wiedergeben.

    Gruß

    Jörg

  12. Marius
    26. April 2016 / 12:14

    Hei…

    ist ja alles gut und schoen.
    Wenn man auf die entsprechende Gesellschaft schaut, so kan ja kaum von “freiwillig” die Rede sein.
    Nur weil etwas aus Tradition gemacht wird ist es noch lange nicht “freiwillig”.

    Ich halte die Burka fuer ein Unterdrueckungswerkzeug.

    Nun kann man alles Moegliche heranziehen… Burka, Schlips und Kragen und was weiss ich noch alles.

    Gewisse Traditionen sind immer mit einem gewissen Zwang verbunden – gesellschaftlich oder religioes oder politisch gesehen.

    …. der Duden sagt dazu:

    frei­wil­lig

    Adjektiv – aus eigenem freiem Willen geschehend; ohne Zwang ausgeführt

    Ist es das????

  13. Minimax
    26. April 2016 / 9:12

    Ich hätte gerne die toleranz eines streng gläubigen moslems gesehen, wenn er sieht, dass unter der burka ein “ungläubiger” mann steckt. Ich denke da würdest du nicht nur blicke ernten.

  14. Susan
    26. April 2016 / 0:14

    Hallo. Ich finde es sehr mutig von Ihnen mit Burka/Niqab durch Dresden zu laufen. Und ich bedanke mich für Ihre offenen Worte bzgl der Burka. Ich kann aufgrund meiner Bedeckung nachvollziehen, wie Sie sich gefühlt haben müssen. Aufgrund solcher Reaktionen könnte ich seit über 1 1/2 Jahren meine Familie nicht mehr sehen. Die Leute da brauchen Aufklärung !!! Vielen Dank

      • Susan
        26. April 2016 / 14:57

        Diese Seite dient dazu auf jeden Fall nicht.

      • Thomas
        26. April 2016 / 15:46

        Blödsinn von Anfang bis Ende.

      • Susan
        26. April 2016 / 22:26

        Ich hoffe das bezog sich auf die genannte Seite

  15. Burkagirl
    25. April 2016 / 22:00

    Und als nächstes Experiment: Ohne Burka durch Kabul.
    (ist was für Fortgeschrittene).

  16. Friedrich
    25. April 2016 / 20:46

    Oh, heilige Einfalt! Jedenfalls sind Sie, so jung noch an Jahren, jemand, der sich bemüht, die Dinge zu hinterfragen. Deshalb bin ich guter Hoffnung, dass Sie irgendwann erkennen werden, dass die Duldung von Symbolen der Intoleranz nichts mit Toleranz zu tun hat. Mein Rat: Beschäftigen Sie sich mit dem Islam, schauen Sie in den Koran, schauen Sie in Sunna und Hadithe und vor allem in die Geschichte des Islam.

    • 25. April 2016 / 20:53

      Hallo Friedrich,

      vielen Dank für deinen Kommentar!
      Ich werde mich tatsächlich in Zukunft intensiver mit dem Islam auseinandersetzten.

      Modische Grüße, Matthew

  17. Thomas
    25. April 2016 / 19:23

    Hallo,
    als erstes: sehr mutiges Experiment.
    Ich fürchte, aber du forderst zu viel. Aber auch bei mir lösen Burkas negative Gefühle aus. Dabei halte ich mich für tolerant, lebe gerne im Multi-Kulti- Stuttgart, wähle Grün, habe eine Uni besucht. Meine Frau und ich betreuen zwei syrische Flüchtlingsfamilien. Drei meiner besten MitarbeiterInnen sind Moslems.
    Eigentlich sollte ich 200% entspannt & 300 % tolerant sein.

    Bin ich aber nicht. Kann ich nicht.

    Warum? Wenn ich tief in mein Herz blicke, dann weiß ich, warum ich bei einer Burka in Deutschland komisch reagiere: eine Burka bedeutet für mich “die Trägerin ist anders als wir”, “sie will anders sein als wir”, “sie demonstriert öffentlich, dass sie nicht zu uns gehört und es auch nicht will”.
    Genaugenommen ist es von “sie will nicht so sein wie ich” nur eine Haaresbreite zu “Sie lehnt meinen Lebensstil (und mich) ab.” Emotional ist das fast gleiche. Objektiv natürlich nicht.

    Ich würde vermutlich ähnlich reagieren, wenn der Glatzkopf gegenüber in der Straßenbahn Bomberjacke, Tarnhose und Springerstiefel tragen würde. Auch er verstößt mit seiner optischen Botschaft gegen “meine” Lebensweise – und ist vermutlich sogar aktiv dagegen, was ich einer Burka-Trägerin gar nicht vorwerfen würde.
    Über beide Personen urteile ich nur aufgrund vom Äußeren. Total ungerecht. Total subjektiv. Trotzdem ist es so. Und vermutlich ist es bei vielen anderen ähnlich.

    • 25. April 2016 / 20:51

      Hallo Thomas,

      danke für deinen Kommentar!
      Mensch, bei dir ist ja ordentlich was los! zwei syrische Familien zu betreuen ist bestimmt nicht ohne. Erzähl mir gerne mehr.
      Die Menschen dennen ich begegnet bin haben ja natürlich auch nur nach dem Äußeren bewertet. Das macht jeder. Vorurteile sind da natürlich nicht fern.
      Ich finde auch nicht unbedingt, dass eine Burka zu einer Frau gehören sollte. Dennoch denke ich, dass sie es gerne tragen sollen, solange sie es freiwillig und aus tiefster, eigener, religiöser Überzeugung tragen.

      Modische Grüße, Matthew

  18. Willy Sieler
    25. April 2016 / 18:45

    Hallo, ich bin heute durch einen Artikel auf MoPo24 auf deine Aktion und deinen Blog aufmerksam geworden. Eine interessante Aktion. Aber den Menschen mangelnde Toleranz vorzuwerfen ist schon sehr kühn. Wir in Mitteleuropa sind es halt gewohnt, uns mit offenen Gesichtern zu zeigen und von Angesicht zu Angesicht auch nonverbal zu kommunizieren. Wenn ich ich einen vermummten Menschen sehe, werde ich immer unsicher.Das ist so! Warum sind eigentlich nur muslimische Frauen verschleiert, nicht auch die Männer? Letzens war ich in Österreich an der Zufahrt zur Großglockner Hochalpenstraße. Ein SUV hielt an, daraus entstieg ein Mann in T-Shirt und Bermudas. Seine Frau von oben bis unten im schwarzen Kleid mit verhülltem Gesicht. Findest das Normal? Männer und Frauen sind zumindest in Deutschland gleichberechtigt. Wie schon gesagt, nette und mutige Aktion. Aber bitte wirf niemandem Intoleranz vor.

    • 25. April 2016 / 20:48

      Hallo Willy,

      danke für deinen Kommentar! Natürlich möchte ich niemandem Intoleranz vorwerfen. Ich kann nur das wiedergeben, was ich gesehen habe. Und Toleranz war da absolut abwesend.
      Ich finde es nicht schlimm, wenn Frauen eine Burka tragen. Vorausgesetzt: sie machen es freiwillig!
      Was ich auch interessant finde: im Koran steht es nicht mal fest niedergeschrieben, dass Frauen generell Burka tragen müssen. Also ist es doch eher ein gesellschaftliches, als ein religiöses Ding.

      Modische Grüße, Matthew

    • e.k.
      27. April 2016 / 22:22

      Genau – Ich finde auch, dass die Frauen im Islam benachteiligt sind. Sollen doch die Männer sich auch entsprechend kleiden. Hat es Spaß gemacht, den ganzen Tag in der Burka zu laufen?
      In Frankreich im letzten Jahr gesehen, Männer mit ihren Kindern vergnügten sich in Badekleidung am Strand, die Frauen waren tiefverschleiert, schwitzten bestimmt darunter und sahen zu.

      • 27. April 2016 / 22:25

        Hallo Elke,

        Spaß hat es nicht wirklich gemacht, nein.
        Allem voran war es sehr umständlich mit der Burka zu essen/sprechen/trinken/rauchen.

        Empfehlen kann ich diese Form der Bekleidung nicht, nein.

        Liebe Grüße, Matthew

  19. Comix
    25. April 2016 / 17:22

    Super!!

  20. Werner Goga
    25. April 2016 / 9:21

    Super ?.

  21. Werner Goga
    25. April 2016 / 9:20

    Suuuuper ? ? ? ? ?

    • 20. April 2016 / 12:41

      Diese Burka besteht aus 3 Schleiern, ich kann den 2. also noch runtermachen, sodass die Augen komplett verdeckt sind und so eine Burka bilden. Für das Bild habe ich bewusst meine Augen freigelassen. :)

      • Anne
        20. April 2016 / 12:48

        Danke für die Antwort. Es ging mir nicht nur um die Korrektur des Begriffes, ich finde die Argumentation des Artikels insgesamt sehr hilfreich, auch was die Debatte hier in den Kommentaren bzgl. der weiblichen Selbstbestimmung betrifft.
        Respekt für dein Selbstexperiment!

  22. Florian
    20. April 2016 / 11:02

    Hi, ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man in diesem Beispiel ernsthaft einen modischen Vergleich in Erwägung ziehen kann. Hierbei handelt es sich ausschließlich um ein gesellschaftliches und politisches Problem, welches schon seit einiger Zeit keine bloße Theorie mehr ist, sondern zunehmend ernster wird.
    An diesem Punkt stellt sich auch nicht mehr die Frage nach Toleranz gegenüber einer Religion, da gesellschaftlich geprägte Erfahrungen und fast schon Instinkte eine durchaus wesentlichere Rolle spielen.
    Daher ist es auch völlig uninteressant, ob die Burka von Frauen freiwillig oder unfreiwillig getragen wird.
    In unserer Gesellschaft gilt ein Vermummen des Gesichts seit eh und je als ein Anzeichen für eine Person mit kriminellen Absichten, denn warum sonst sollte man sein Gesicht komplett verdecken, außer natürlich im kältesten Winter.
    Aus genau diesem Grund bekommst du eben auch solche Blicke und ich hätte dich höchst wahrscheinlich genauso die ganze Zeit beobachtet, weil mein persönliches Gefühl von Sicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen wäre. Ich hätte nicht Mal erkennen können, ob du ein Mann oder eine Frau bist. Selbst wenn du keine Waffe bei dir trägst, welches ich an dieser Stelle ohnehin für lächerlich halte, kann ich dennoch nicht davon ausgehen, dass du mich z.B. nicht bestehlen willst. Tritt dies dann ein, habe ich keine Möglichkeit mehr einen vermeintlich Kriminellen zu identifizieren. An diesem Punkt erreichen wir den Zustand, dass unsere Gesellschaft sich durch eine Religion ein Stück ihrer Souveränität entziehen lässt, da der Schutz bzw. die Verfolgung von Kriminellen nicht mehr gewährleistet werden kann. Wäre ich ein Krimineller und wollte mich einer Strafverfolgung möglichst gut entziehen, dann würde ich, egal ob religiös oder nicht mir einfach eine Burka anziehen, somit kann und wird diese also missbraucht. Damit erreichen wir einen höchst gefährlichen gesellschaftlichen Zustand, denn dann, sind automatisch alle die Burka tragen Kriminelle.
    Zusätzlich gilt die Burka in unserem gesellschaftlichem Empfinden als ein Zeichen von Unterdrückung und als Zeichen für einen gewissen Entzug der Trennung zwischen Religion und Saat und damit gewisser Freiheiten die historisch hart erkämpft wurden. Also wieder eine unterschwellige Angst, die mitschwingt, aber vielen wahrscheinlich nicht wirklich bewusst sein wird.
    Fakt ist jedoch, die meisten Menschen fühlen sich in Gegenwart eines vermummten Menschen unwohl, den teilweisen empirischen Beweis hast du ja quasi selbst geliefert, und daher ist die einzige demokratische und tolerante Entscheidung, die getroffen werden kann, dass das damit verbundene Verschleiern oder Vermummen des Gesichts nicht gestattet werden darf.

    • Nico
      20. April 2016 / 13:21

      “ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man in diesem Beispiel ernsthaft einen modischen Vergleich in Erwägung ziehen kann.
      die meisten Menschen fühlen sich in Gegenwart eines vermummten Menschen unwohl, den teilweisen empirischen Beweis hast du ja quasi selbst geliefert, und daher ist die einzige demokratische und tolerante Entscheidung, die getroffen werden kann, dass das damit verbundene Verschleiern oder Vermummen des Gesichts nicht gestattet werden darf.”

      Es war ein Experiment. Haben auch andere schon gemacht in entgegengesetzter Richtung für freie Selbstbestimmung der Frau. Inwieweit es mode ist kann man nur soziologisch-philosphisch durchdiskutieren.
      Der Klerus war schleißlich auch modeprägend und die Tracht der Frauen war in Afganisthan und Arabien eine andere.
      Verschleiern ist nicht vermummen. Schau dir indische Tänzerinnen und Frauen an. Die sind auch verschleiert.

      “An diesem Punkt stellt sich auch nicht mehr die Frage nach Toleranz gegenüber einer Religion, da gesellschaftlich geprägte Erfahrungen und fast schon Instinkte eine durchaus wesentlichere Rolle spielen.
      Daher ist es auch völlig uninteressant, ob die Burka von Frauen freiwillig oder unfreiwillig getragen wird.”

      Die Burka lässt sich schlecht särkulieren. Vielleicht in 500 Jahren. Das Problem ist, dass das Kopftuch mit der Burka gleichgesetzt wird und als Unterdrückung gilt. Nun, wenn ich als Mann Hemd und Krawatte tragen müsste, wäre das für mich auch eine Unterdrückung ;) Ich trage sowas nicht freiwillig.

      “In unserer Gesellschaft gilt ein Vermummen des Gesichts seit eh und je als ein Anzeichen für eine Person mit kriminellen Absichten, denn warum sonst sollte man sein Gesicht komplett verdecken, außer natürlich im kältesten Winter.”

      Auch im kältesten Winter darf man sein Gesicht nicht in Interaktion mit anderen vermummen.
      Sprich, du musst den Helm absetzen, wenn du in die Tankstelle gehst. Oder den Schal vor deinem Gesicht wegnehmen.

      “Ich hätte nicht Mal erkennen können, ob du ein Mann oder eine Frau bist.”
      Ist das soo wichtig? Die Leute sind ja schon irritiert, wenn ein Junge wie ein Mädchen aussieht oder umgekehrt. Als wenn das Geschelcht eine Rolle spielen würde und so wichtig wäre.

      “Wäre ich ein Krimineller und wollte mich einer Strafverfolgung möglichst gut entziehen, dann würde ich, egal ob religiös oder nicht mir einfach eine Burka anziehen”

      Ich würde mir einen Anzug anziehen. Das sind die meisten Kriminellen. Eine Burka fällt auf.

      “somit kann und wird diese also missbraucht.”

      Gäbe es einen Unterschied, wenn sie nicht missbraucht würde? Wenn sie ein einfacher Stoff wie vor 500 Jahren gewesen wäre? Glaube ich kaum. -> “die meisten Menschen fühlen sich in Gegenwart eines vermummten Menschen unwohl. Daher ist es auch völlig uninteressant, ob die Burka von Frauen freiwillig oder unfreiwillig getragen wird.”

      “Damit erreichen wir einen höchst gefährlichen gesellschaftlichen Zustand, denn dann, sind automatisch alle die Burka tragen Kriminelle.”
      Na hola, einmal sagst du, du würdest dich als Krimineller in einer Burka verstecken und jetzt kritisierst du das, dass sich Kriminelle in einer burka verstecken würden. Bei sovielen Kriminellen im ANzug wundert es mich, dass der ANzug noch nicht als Verbrecherkleidung gilt. Kann man sich schließlich auch einen Hijab drüber ziehen und es sieht dann aus, wie ne Burka ;)

      “Zusätzlich gilt die Burka in unserem gesellschaftlichem Empfinden als ein Zeichen von Unterdrückung und als Zeichen für einen gewissen Entzug der Trennung zwischen Religion und Saat und damit gewisser Freiheiten die historisch hart erkämpft wurden.”

      Das Christentum hatte nie Burkas im Gebrauch ;)
      Weißt du warum Männer ihre Mützen abnehmen müssen, während Frauen ihre Hüte aufbehalten dürfen.
      Das ist auch noch nicht ganz von den Rittern särkuliert, trotz der langen Zeit. EIn Ritter, der seinen Helm abnahm, kam in friedlicher Absicht. Frauen (bis auf Jeanne d’Arc) kämpften nicht und daher wurde eine Frau, die ihren Hut aufbehielt, als keine Gefahr erachtet. Das hat sich bis heute erhalten indem Schüler ihre Mützen abnehmen müssen, aber Mädchen ein Kopftuch tragen dürfen, weil auch das weibliche Haar bei uns als sekundäres Sexualmerkmal gilt.

  23. 18. April 2016 / 18:42

    Puh. Also so einen Artikel habe ich jetzt nicht erwartet.
    Auch wenn ich deine Ansichten nicht zu 100% teile, finde ich es generell gut,
    dass du das Thema ansprichst. Du regst sicher viele zum Nachdenken an und das
    ist für einen Fashion Blog doch eher ungewöhnlich ;)
    Ein mutiges Experiment.

    Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

    Liebe Grüße,
    Frank

    • 18. April 2016 / 18:51

      Hallo Frank,

      danke für deine Worte!
      Eher ungewöhnlich ja, aber es ist auch mal wichtig gewisse Denkanstöße zu vermitteln. :)
      Ein Selbstexperiment, welches gedanklich Spuren hinterlassen hat.

      Modische Grüße :)

  24. Jonas Wolf
    17. April 2016 / 16:34

    … nun doch ein Kommentar von mir, Jedoch im Ursprung geäußert von einer anderen Person und zwar von der französischen Familienministerin Laurence Rossignol während eines Interviews (eben frisch gelesen):
    „Unverantwortlich“ seien Hersteller von Islamic-Fashion-Kollektionen. „Sie entziehen sich ihrer sozialen Verantwortung und werben in gewisser Weise für ein Einsperren des weiblichen Körpers.“
    Die Reaktionen auf solchererlei reaktionär-religiöse Kostümierungen, welche selbst nichts anderes sind als Statements gegen Freiheit, sexuelle Selbstbestimmung, Toleranz, Aufklärung, Humanismus und Wissenschaft – also die Reaktionen auf genau das – als “begrenzte Toleranz” zu beschreiben, ist ein äußerst schräge Folgerung.

    Besonders für jemanden wie Dich, der für die Mode und somit die Veränderung lebt, der sich FASHION BLOGGER nennt, der an der Gestaltung der Welt Gefallen findet.
    Du hast dich – wie viele andere – mit viel Enthusiasmus zu einer undurchdachten, politischen und leider auch recht naiven Handlung hinreißen lassen. Besonders bedenklich ist darüber hinaus noch die Schule als Hintergrund…

    • 17. April 2016 / 16:50

      Dann mal vielen Dank an Laurence Rossignol für den netten Beitrag :)

      Ich geh dir (eigentlich ja ihr :D ) vollkommen recht. Bis auf: “Kostümierungen, welche selbst nichts anderes sind als Statements gegen Freiheit, sexuelle Selbstbestimmung, Toleranz, Aufklärung, Humanismus und Wissenschaft.”

      Das stimmt so nicht ganz. Viele der Frauen tragen die Burka aus absoluter Überzeugung und ja, eigentlich schon freiwillig.
      Ich empfehle dir dazu mal folgenden Artikel:
      http://m.huffpost.com/de/entry/8688476

    • N aus DD
      17. April 2016 / 16:50

      genau,…
      die verquere logik der angeblichen freiwilligkeit beruht auf unserem westlichen verständnis. kleidung ist bei uns selten politisch oder religiös. die europäischen frauen haben jahrzehnte lang für eben diese freiheit gekämpft. die burka ist eben mehr als “nur ein stück stoff”, so wie ein gelber davidstern an der jacke auch nicht nur ein nettes accessoir ist. in den ländern, in denen die burka pflicht/allgemeingut ist, werden abweichungen mit strafe und gewalt geahndet. bei uns erntest du dagegen “nur” ablehnung und mitleid. … abgesehen davon war es aber eine lustige idee von dir.

      • 17. April 2016 / 16:56

        Ich hab es gerade für mich persönlich als sehr interessant empfunden! Die Sicht/Rolle einer solchen Frau einzunehmen gibt dem ganzen eine ganz neue Sicht der Dinge, im wahrsten Sinne des Wortes..

        Ich spreche mit diesem Beitrag nicht für Burkas, aber auch nicht dagegen.

        Findet ihr wirklich, dass man es einer religiösen Frau verbieten sollte eine Burka zu tragen, wenn sie diese freiwillig trägt?

      • Nico
        19. April 2016 / 19:45

        “die europäischen frauen haben jahrzehnte lang für eben diese freiheit gekämpft. die burka ist eben mehr als „nur ein stück stoff“ Europäische Frauen haben nie für das Ablegen der Burka gekämpft, weil sie nie eine getragen haben. Die Burka ist erst im 16. Jhd., zu einem religiösen Relikt übergewandert. Davor war es eine pragmatische Kleidung der Wüstenkaravannen um sich vor Sand zu schützen.

        “kleidung ist bei uns selten politisch oder religiös.” Kleidung gilt in unserer Hochkultur als sekundäres Geschlechtsmerkmal. Auch nicht besser.

    • Nico
      19. April 2016 / 19:36

      “Die Reaktionen auf solchererlei reaktionär-religiöse Kostümierungen, welche selbst nichts anderes sind als Statements gegen Freiheit, sexuelle Selbstbestimmung, Toleranz, Aufklärung, Humanismus und Wissenschaft – also die Reaktionen auf genau das – als „begrenzte Toleranz“ zu beschreiben, ist ein äußerst schräge Folgerung.”

      Das kann man zweierlei sehen. Was als westliche Selbstbestimmung der Frau die Enthüllung und Sexualisierung ihres Körpers ist, kann genauso die östliche Selbstbestimmung in der Verhüllung des weibliche Körper sein.

      Männer machen es ja auch nicht anders, indem sie sich entsexualisieren und ihre Sexualität nicht preis geben. Alles andere gilt bei Männern als homoerotisch. So unterschiedlich sind da muslimische Frauen und westliche Männer in ihrer Motivation dann doch nicht ;)

      “„Unverantwortlich“ seien Hersteller von Islamic-Fashion-Kollektionen. „Sie entziehen sich ihrer sozialen Verantwortung und werben in gewisser Weise für ein Einsperren des weiblichen Körpers.“” Da sieht man mal, dass die Frau keine Ahnung von Mode hat. Ich habe mir die Kollektionen von Gucci, wars? angesehen. Die Frau wird geradezu in den Kleidern sexualisiert. High-Heels zu einem schwarzen Spitzenkleid mit Blütenlochmuster, wo die Haut durchschimmert, und Kopftuch statt Niquab. Das Gesicht bleibt immer frei. Ungewohnt aber trotzdem schön anzusehen. So freizügig läuft keine Frau im Islam rum.

      “Du hast dich – wie viele andere – mit viel Enthusiasmus zu einer undurchdachten, politischen und leider auch recht naiven Handlung hinreißen lassen.” Nein hat er nicht.
      Ähnliches haben zuvor schon zwei Designerinnen gemacht, die ihre Model in Hotpants und High-Heels mit einem Niquab verdeckt durch Paris laufen ließen, als Protest für die weibliche Selbstbestimmung. Mit sexueller Selbstbestimmung hat das ganze nix zu tun ;)

    • Lena Waider
      13. Mai 2016 / 2:44

      @Jonas Wolf
      Diese Ansicht teile ich. Ein Selbstauftritt in NSDAP-Uniform hätte ebenfalls für Unverständnis gesorgt, und zwar zu recht.

      Ich halte den Versuch und die daraus gezogenen Schlüsse für völlig naiv und auch für bedenklich. Die Burka ist Ausdruck einer Männerdominanz. Demnach stellt der Anblick einer Frau an sich eine Belästigung des Mannes dar. Sie hat sich deshalb zurückzunehmen und zu bedecken. So heißt es etwa in Sure 24: 31-2: “Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen – bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und dass sie ihre Tücher und ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, dass bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen.”

      Mit anderen Worten: Die Frauen sollen sich nicht nur bedecken, sondern sich auch nicht übermäßig schnell bewegen, damit man ihre Brüste nicht wogen sehen kann. Wer das vorschreibt, ist nicht Mohammed, sondern Allah. Der Koran ist nämlich angeblich Gottes Werk.

      Wer unter solchen Gegebenheiten die Burka als ein modisches Kleidungsstück ansieht, dem fehlt es meiner Meinung nach ganz eklatant an Lebenserfahrung und Kenntnissen. Dem Fashion Blogger empfehle ich, sich erst einmal etwas eingehender mit dem Islam auseinanderzusetzen. Eine Toleranz gegenüber intoleranten Ideologien kann es nicht geben.

  25. 17. April 2016 / 15:28

    Super Selbstexperiment und super Interpretation der Eindrücke, die du gemacht hast!

  26. Jonas Wolf
    17. April 2016 / 15:12

    “Schreibe einen Kommentar ” – …lieber nicht!

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