Die Macht der PR

Die Macht der PR - Fashion Week Berlin - Fashion Blog Für Männer - Park Inn Panorama Zimmer - Mister Matthew -
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Ich sitze in meinem Hotelzimmer im 29. Stockwerk, schaue über Berlin und trinke einen Kaffee, bevor ich mich für die nächste Show der Fashion Week Berlin vorbereite. Ich lasse meine Gedanken schweifen, denke an die bisher besuchten Events, die geführten Gespräche, die getroffenen Leute und verarbeite allgemein die Eindrücke der vergangenen Fashion Week Tage. Dabei bleibe ich immer wieder bei einem Thema hängen: PR (Public Relations – Öffentlichkeitsarbeit).Die Macht der PR - Fashion Week Berlin - Fashion Blog Für Männer - Park Inn Panorama Zimmer - Mister Matthew -Kaum ein Thema hat mich die vergangenen Tage zur Fashion Week Berlin so sehr beschäftigt wie das Thema PR. Im Grunde genommen ist die Modewoche der Inbegriff für Marketing schlechthin. Es wird präsentiert, diskutiert, connected und sich Selbst dargestellt was das Zeug hält. Doch wer jetzt denkt, dass die Designer, Marken, Blogger oder Promis den Ton auf der Fashion Week angeben, der irrt. Die mehr oder weniger heimlichen Strippenzieher sind nämlich die PR-Agenturen. Und das beeindruckt mich sehr.

Zu keiner anderen Fashion Week Berlin stand ich in einer so nahen Verbindung zu Agenturen, PR-Leuten und ,,Marketing-Machern” wie zu dieser. Ich habe eine Menge Leute aus dem Bereich kennengelernt, Visitenkarten ausgetauscht, usw. – und komme zu dem Entschluss: ohne PR geht gar nichts. Die PR hat die Macht.

Wie in vielen anderen Branchen, wird Macht immer wieder gerne ausgenutzt, falsch eingesetzt oder gezielt boshaft vermittelt. Ich durfte die Macht der PR zur vergangenen Fashion Week Berlin aus zwei Seiten kennen lernen: von der Guten und der Schlechten. Am schlimmsten finde ich die Tatsache, dass zu einigen Shows die Leute gefühlt wahllos eingeladen und gesetzt wurden.

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Man könnte zwar sagen, dass ich vielleicht nicht in der Position bin zu entscheiden inwiefern das von der PR gut oder schlecht gemacht wurde, aber ich habe auf jeden Fall die Position inne eine Meinung darüber zu äußern. Mir ist es nämlich einige Male sauer aufgestoßen, als ich Sätze wie folgende hören musste:

,,Zur Fashion Week Berlin musst du dreist sein. Dreistigkeit wird hier belohnt. Lass uns einfach in die erste Reihe setzen.”, sagte bei einer Show ein junger Mann neben mir, dem seine Selbstdarstellung wichtiger schien als die Mode. Zwar könnte man jetzt argumentieren, dass er aus der ersten Reihe die Mode besser betrachten könne. Das Argument wird aber total hinfällig. Denn der junge, recht auffällig gekleidete Mann, fragte 5 Minuten vor der Show seine Begleitung: ,,Macht das Label eigentlich Männer- oder Frauenmode?”. Da ist mir fast der Kragen geplatzt.

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Ein Beweis, dass sich im Vorfeld einfach nicht mit der Marke auseinander gesetzt wurde. Aber Hauptsache vor Ort sein, in der Front Row sitzen wollen und sich als Fashionblogger bezeichnen. Allerdings auch der Beweis, dass sich Seitens der PR-Agentur im Vorfeld auch nicht wirklich mit dem Blogger auseinander gesetzt wurde. Sonst hätte man doch sehen/ahnen können, dass auf dem Blog und Instagram bei dem sogenannten Fashionblogger das ‘ICH’ viel wichtiger ist als die Mode. Die Bezeichnung sollte in solchen Fällen wohl eher ICH-Blogger sein.

In solchen, leider noch viel zu häufigen Fällen ist es ärgerlich, dass die PR ihre ,,Macht” so falsch gebraucht. Ich würde als Designer/Marke an die Decke gehen, wenn mir meine PR solche Leute anschleppt – keine Ahnung von der Marke, kein Interesse an der Mode. Das hat eben für die Marke keinen Mehrwert. Ganz im Gegenteil: das kann auch ziemlich nach Hinten los gehen, wenn ein wichtiger Sponsor, ein wichtiger Pressevertreter davon mitbekommt.

Besonders Panne: wenn Blogger/Influencer mit gekauften Followern und Likes in der ersten Reihe sitzen. Das ist in meinen Augen schon Betrug und unlauterer Wettbewerb (was gesetzlich sogar verboten ist).

Oft wird die Macht der PR aber auch sehr gut eingesetzt bzw. umgesetzt. So, dass sich beide Seiten einen Mehrwert aus der Nummer herausziehen können. Wenn eine PR-Agentur einen sehr guten, qualitativ sehr anspruchsvollen, zur Marke passenden Blogger in die erste Reihe setzt. Davon kann sowohl die Marke profitieren (eben durch ein tolles Feature auf dem Blog usw.) als auch der Blogger, der sich eben durch guten Content in der Szene etablieren kann.
Dabei ist es überhaupt gar nicht wichtig, ob der Blogger explodierende Reichweiten besitzt oder nicht. Das Modell ist schon lange kein Indikator für Erfolg mehr. Zu oft kommt es noch vor, dass sich große Blogger zwar auf der Show blicken lassen, aber nie auf Blog oder Social Media Kanal über die Marke erzählen/berichten. Ein ziemliches Eigentor, um nicht zu sagen Dummheit.

Ich hoffe, dass sich in Zukunft mehr mit den Bloggern, Influencern usw. beschäftigt wird, als nur kurz einen Blick auf die Follower- und Likezahlen bei Instagram zu werfen (welche ja fast nur noch erkauft oder durch sogenannte Supporter-Gruppen künstlich nach oben geschraubt sind). Auch hilfreich könnte sein, wenn man sich nicht nur im Vorfeld mit den Bloggern auseinandersetzt, sondern auch im Nachhinein (eben ob berichtet/gepostet wurde).

Nun ist mein Kaffee leer und ich muss mich fertig machen für die nächste Show. Ich bin sehr gespannt, welche Sätze und Gespräche ich dieses Mal aufschnappen werde.Die Macht der PR - Fashion Week Berlin - Fashion Blog Für Männer - Park Inn Panorama Zimmer - Mister Matthew -

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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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2 Kommentare

  1. 22. Januar 2017 / 23:47

    Ein toller Beitrag. Ich hatte im Kaufhaus Jahndorf eine ähnliche Erfahrung und finde die Idee, dass PR Agenturen recherchieren sollten wie Influencer mit einer Einladung umgegangen sind (wurde über den Besuch geschrieben/ gab es Bilder) richtig gut! Ich denke von einem Gast mit gekauften Follower, der sich 0 für das gezeigte interessiert und danach auch nichts mehr darüber berichtet hat keiner etwas.
    LG Eli
    http://www.doctorsfashiondiary.com

    • 22. Januar 2017 / 23:57

      Hey Eli!
      Dann hoffen wir mal, dass sich die PR Agenturen in Zukunft besser damit auseinander setzen. :)
      Würde mich wahrlich sehr freuen und der Fashion Week und den Designern bestimmt gut tun!

      Modische Grüße,

      Matthew :)

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