
Es gibt, außer auf Modeschauen, kaum ein Ereignis, bei dem Fashion eine größere Rolle spielt als bei Pferderennen. Hier werden die Anzüge, Kleider und natürlich die Hüte schon Monate lang vor dem Rennen sorgfältig zusammengesucht, denn jeder weiß, dass alle Augen – und vor allem die der Fotografen – auf der Mode der Zuschauer liegen. Bei vielen Rennen gibt es dementsprechend auch Wettbewerbe auf das gelungenste Fashion-Statement.
Überall Mode, so weit das Auge reicht
Aber nicht nur die Zuschauer machen sich für das Rennen schick. Wenn es um Mode gibt, haben die Pferde auch manchmal ein Wörtchen mitzureden. Die Farben, die die Pferde und Jockeys tragen, scheinen oft sorgfältig kombiniert zu werden und passen immer hervorragend zusammen.
Was diese Pferde tragen, wird schließlich auch gesehen. Ihre Erfolge und Niederlagen werden in den Nachrichten genau verfolgt, damit auf den Richtigen getippt wird. Um sich den Wert eines solchen Pferdes für die Besitzer mal vor Augen zu halten: California Chrome zum Beispiel, eines der erfolgreichsten Pferde der letzten Jahre, hat bis jetzt in seiner Karriere über 13,4 Millionen US-Dollar für seine Besitzer gewonnen. Beim nächsten großen Rennen, dem Breeders Cup Classic, wo er bei den Wettquoten mal wieder als möglicher Sieger gehandelt wird, sind insgesamt 6 Millionen US-Dollar im Preistopf enthalten. Wenn er so viel Aufmerksamkeit bekommt, muss er auch schick aussehen.
Verschiedene Länder, verschiedene Sitten
Die Farben, die die Zuschauer und manchmal auch die Jockeys und Pferde tragen, variieren je nach Land, in dem das Rennen stattfindet.
In England dominieren oft Grün- und Grautöne bei den Männern in den Zuschauerreihen. Wer hätte es anders erwartet: Man sieht viele Tweed-Looks, typisch englisches Jagdgrün und dunkles, neutrales, klassisches Grau. Da viele der berühmtesten Pferderennen der Welt in England stattfinden, spielt auch das Wetter bei der Auswahl der Kleidung eine Rolle. Vielleicht daher die dunkleren Farben, aber sicher auch, weil sie schlicht elegant sind.
So sieht man manchmal Trenchcoats in Beige und oft lange Mäntel, Top Hats sowie elegante schwarze Regenschirme. Aber die Briten zeigen auch oft Humor und kleiden sich in flippige Tweed-Mantel-Kombinationen, die dem klassischen britischen Stil einen modernen Touch zufügen. Die Frauen sind oft bunter angezogen, sie tragen pink und knallige Farben und vielleicht die ausgefallensten Hüte der Welt.
In den USA, vor allem in Staaten wie Kalifornien, wählen die Herren oft hellere Farben wie grau-blaue Anzüge, bunte Tücher zum Anzug oder farbenkräftige Krawatten. Bei den Damen ist es nicht anders. Hier wird oft Pink, Rot und Weiß gesichtet. Die Hüte sind bescheidener als die in England und dennoch elegant und modisch.
In Südafrika ist es ähnlich wie in den USA: Man sieht vor allem helle Töne, auch bei den Herren. Das hat sicherlich den Grund, dass dort den ganzen Tag die Sonne scheint. Es wird viel Weiß, Hellblau, Pink und Beige getragen.
In Frankreich ist gerade wieder einmal eines der wichtigsten Rennen des Jahres zu Ende gegangen: der Prix l’Arc de Triomphe, der jedes Jahr in Paris ausgetragen wird. Hier sah man die Pariser Eleganz in oft klassischen Blautönen zum Ausdruck kommen. So trugen die Herren elegante Anzüge in dieser Farbe und auch die Kleider vieler Damen passten farblich dazu. Bei Pferde-Rennen in Frankreich sieht man auch viel schwarz. Bo Derek kam 2009 im schwarzen Nadelstreifenanzug und weißen Hut zum Prix l’Arc de Triomphe. Unter den Gästen sah man auch elegante schwarze Kleider kombiniert mit bunten Hüten. Die Tribüne, die Rennbahn und die Pferde sind für den „l’Arc“ in Weinrot geschmückt. Sehr klassisch, typisch eben für Frankreich.
Eine Rennbahn bei einem wichtigen Rennen zu besuchen, kann ein Erlebnis sein. Das ist ein Ereignis, bei dem man kreativ sein darf und bei dem es Spaß macht, sich schick zu machen. Egal, in welchem Land man sich das Rennen ansieht.