Mode in Dresden

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Wie fasst man die Mode in Dresden am besten zusammen? Die Mode in Dresden ist, dass es keine wirkliche Mode in Dresden gibt. Damit sind natürlich keine Geschäfte oder Shoppingcenter gemeint, sondern Mode, die von den Dresdner getragen wird – und diese Mode möchte man ungerne als solche, sondern vielmehr als nötiges Übel bezeichnen. Selten habe ich eine derart unmodische Stadt wie Dresden gesehen. Das schmerzt nicht nur meinen Augen, sondern auch meinem Herzen. Es erlaubt mir wenig modischen Austausch und lässt mich oft als Paradiesvogel dastehen. Eine Hommage an die nicht vorhandene Mode in Dresden.

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Die Mode in Dresden: leider nicht wie aus einem Märchen

Einen weiteren unmodischen Tatort finde ich vergangenen Freitag auf dem Semperopern Ball in Dresden. Es ist irgendwas nach Mitternacht, die Stimmung ist gut, der Alkohol sitzt locker – und für einen kurzen Augenblick vergesse ich alles was mit Mode zu tun hat – als mir plötzlich unser Stadtoberhaupt Dirk Hilbert vor die Augen tritt und einen modischen Anschlag auf meine Augen verübt. Noch bevor ich etwas sagen kann, bricht das Gelächter bei meinen Begleitungen aus. ,,Hast du das gesehen?”, fragt einer in die Runde. ,,Wirklich schlimm, oder?”. Ich kann mein Entsetzen nicht verbergen, steige in die Konversation mit ein und tippe eine Notiz an mich selbst in mein Handy: Schreibe nächste Woche einen Beitrag über die Mode in Dresden. Aber ja, welche Mode eigentlich? Dirk Hilbert – und bitte lieber Dirk, ich greife nicht dich, sondern nur dein Outfit an – der Oberbürgermeister von Dresden fasst das Interesse und das Können der Dresdner beim Thema Mode leider sehr gut zusammen. Wie soll eine Stadt modisch sein oder werden, wenn selbst der Oberbürgermeister beim Semperopern Ball so kläglich scheitert, dass man sich nichts sehnlicher wünscht, als das sich, ganz Cinderella-like, Dirks Outfit wieder zurück in einen Kürbis verwandelt?

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Dirk Hilbert und die Mode in Dresden

Dirk Hilbert trägt einen schwarzen Smoking, der leider ein paar Nummern zu klein ist. Die vorne zugeknöpfte Weste ist eigentlich dafür gedacht, den Bauchbereich und das eingesteckte Hemd zu kaschieren. Nicht aber so bei Herrn Hilbert. Die Weste endet Kilometer weit über dem Hosenbund und gewährt nicht nur einen Blick auf den überstehenden Bauch, sondern auch auf das stark zerknitterte, unordentlich eingesteckte Hemd. Es ist ein Anblick, der auf der Fashion Week wohl mit Gefängnis bestraft werden würde. Es ist ein Anblick, der mich einmal mehr an die fehlende Mode in Dresden erinnert. Des öfteren fallen mir extrem schlimme modische Faux-Pas auf den Dresdner Straßen auf. Es sind Anblicke, die einem Autounfall gleichen. Man möchte nicht hinsehen, aber man muss es einfach, weil man das Ausmaß seltsamerweise faszinierend und abschreckend zugleich findet. Die Mode in Dresden ist 0815 – oder anders ausgedrückt: einfach nur scheußlich, schrecklich und scheiße.

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Ich komme nicht umhin mich zu fragen: ,,Warum ist ein Dresdner so unmodisch?”. Liegt es am Geld? An der Lust und Laune? An der Wertschätzung der Mode gegenüber? Am Geschmack? An der Intelligenz? Fragen über Fragen, die sich ein modischer Geist stellt, wenn er einmal mit der 7 nach Pennrich gefahren, einmal über die Pragerstraße oder durch die Neustadt gelaufen ist. Das statistische Bundesamt kommt mit der Aufzeichnung modischer Unfälle gar nicht mehr hinterher. Eine Schande. Ein Trauermarsch. Wie der Marsch von Dirk durch die Oper. Ich kann Euch sagen: es gibt die gute Fee von Disney wirklich, die vorbei kommt und euren letzten Lumpen in ein schönes Outfit verwandelt. Doch sie hat sich, als sie nach Dresden kam, einfach überfordert gefühlt, bei Disney ihre Kündigung eingereicht und ist auf einen anderen Planeten geflogen. Vielen lieben Dank Dirk Hilbert. Vielen lieben Dank Dresdner.

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Die Mode in Dresden ähnelt dem Phänomen ,,Pegida”

Wie kann es denn rein logisch sein, dass die Menschen modischer werden, sobald man von Dresden aus in Richtung Westen marschiert? War die gute Fee hier zuerst, bevor sie nach Dresden kam und kündigte? Liegt es an den höheren Gehältern, die das Mode shoppen attraktiver machen? Ist es ein besseres Gespür für Ästhetik? Oder gar die Intelligenz? Darüber lässt sich stark philosophieren und bestimmt gibt es auch eine wissenschaftliche Herangehensweise dafür. Eines ist jedoch auch ohne Philosophie und Wissenschaft verifizierbar: der durchschnittliche Dresdner ist so unmodisch wie eine Gruppe an Männern die zur Demonstration von Pegida marschiert.

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Und vielleicht gründet das Problem der Mode in Dresden aus der gleichen Quelle wie Pegida: kollektives Verhalten. Umgib dich mit Losern und du wirst selbst zu einem. Ich bin fest davon überzeugt, dass das wirklich so ist. Wenden wir diesen Spruch also auf die Pegida-Gänger und auf die nicht vorhandene Mode in Dresden an, kann uns so einiges klar werden: die Dresdner drehen sich in einem kollektiven Strudel. ,,Bloß nicht auffallen oder modisch kleiden, das macht mein Nachbar doch auch nicht. Bloß nicht selber über die Politik nachdenken, sondern einfach nachquatschen.” Und so dreht sich der kollektive Strudel immer weiter in die Negativität, immer weiter in die Blödheit und Hässlichkeit. Dresden wirkt somit von außen nicht nur wie das Tal der Ahnungslosen, sondern auch wie das Tal der unmodischen. Liebe Dresdner, bitte helft mir das zu ändern. Zumindest was die Mode in Dresden angeht, sehe ich noch eine Chance.

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Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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15 Kommentare

  1. Juliane
    19. März 2018 / 23:47

    ” Es erlaubt mir wenig modischen Austausch und lässt mich oft als Paradiesvogel dastehen”
    Dann sind wir schon zwei, auch wenn wir gegensätzlicher nicht sein könnten. Aber modisch geil samma. ^ ^

    • 19. März 2018 / 23:49

      Hallo Juliane,
      Ja das stimmt! Willkommen im Club der Paradiesvögel! :D

      Liebe Grüße!
      Matthew <3

  2. Mindy
    2. Februar 2018 / 16:12

    Hallo Matthew,

    zuerst möchte ich dir einmal gratulieren, dass du es geschafft hast deine Leidenschaft und dein Hobby zum Beruf zu machen. Das ist wahrscheinlich der Traum von vielen Menschen, nur leider ist es eben nicht jedem gegönnt. Ich finde das sollte man nicht vergessen.
    Die Leute in der 7 nach Pennrich gehen nicht nach draußen um Fotos zu machen und ihre Kleidung zu präsentieren, sondern weil sie mit einem normalen Job ihr Geld verdienen müssen. Ich denke nicht, dass du dich früh um 5 oder um 6 vor den Spiegel stellst und überlegst, welches Hemd du mit welcher Hose kombinierst. Obwohl, wahrscheinlich schon eben weil es dein “Job” ist. Aber die Verkäuferin im Supermarkt oder der Elektriker, der den ganzen Tag zu Kunden fährt und Reparaturen durchführt, werden vermutlich eher darauf achten, dass die Kleidung bequem und arbeitstauglich ist. Teilweise wird die Arbeitskleidung auch vorgeschrieben.
    Zudem ist Dresden eine Studentenstadt und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man in der Studienzeit nicht unbedingt auf großem Fuß leben kann. Selbst wenn ich wöllte kann ich nicht jede Saison die neusten Trends tragen, einfach weil die Modebranche sehr teuer ist (das solltest du ja wissen) und man nur durch einen Nebenjob nicht reich wird. Viele Menschen haben auch eine Familie zu versorgen und legen ihre Prioritäten nicht ausschließlich auf ihr Äußeres – was ich völlig legitim finde.
    Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass Mode dein Hobby und Leidenschaft ist. Aber jeder Mensch hat andere Hobbys und andere Leidenschaften und das ist ganz normal. Meine Leidenschaft ist die Musik und investiere viel Zeit um zu musizieren. Deswegen verurteile und kristisiere ich aber nicht diejenigen, die das nicht tun. Jeder tickt unterschiedlich, dadurch werden wir ja erst zu Individuen.
    Die Modebranche predigt immer, dass jeder tragen soll was ihm persönlich gefällt und nicht was andere an ihm sehen wollen. Ich finde es sehr schade, dass ausgerechnet du als Modeblogger diesem Punkt offensichtlich widersprichst.

    Was würde dich denn ausmachen wenn jeder modebewusst und immer den Trends folgend durch die Welt laufen würde?

    Mindy

    • 2. Februar 2018 / 19:04

      Hallo Mindy,

      Vielen Dank für Deinen Kommentar!

      13 Jahre lang hat mein Wecker fast jeden Tag um 05:50 Uhr geklingelt und ich habe mich immer um mein Aussehe und mein Outfit gekümmert! Ich saß mit Hemden in der Schule, hatte immer schöne Kleidung an, habe mir immer einen Kopf gemacht! Egal wie müde ich war, egal ob eine Klausur anstand oder nicht. Das fordere ich ja gar nicht von allen anderen, aber sich ein bisschen um seine Mode kümmern ist doch nicht zu viel verlangt. Auch meine Mutter ist trotzt Arbeit in der Früh immer schick aus dem Haus gegangen. Schule und Arbeit kann ich also nicht wirklich gelten lassen. Auch das Argument Student und Geld finde ich Quatsch. Man kann sich auch günstig schön kleiden. Woher kommt dein Gedanke, dass schöne Mode gleich mega teuer ist? Ich kaufe zum Beispiel auch in Second-Hand Läden ein. Schau gerne mal meine letzten 20 Beiträge durch und rate mal, welche Teile davon Second-Hand sind.

      Ein vernünftiger Kleidungsstil ist kein Hobby. Genauso wie es dazugehört, dass man freundlich und höflich ist, genauso sollte es dazugehören, dass man sich ein bisschen Gedanken um sein modisches aussehen macht. Alles keine Kunst, Alles nicht mega teuer.

      Nur weil andere auch modisch umherlaufen würden, bedeutet das nicht, dass mich meine Mode weniger ausmacht. Diesen Ansatz von dir verstehe ich absolut überhaupt nicht.

      Dresden soll nicht Paris werden, muss aber auch optisch nicht zur Gosse werden.

      Modische Grüße,

      Matthew

      • Juliane
        20. März 2018 / 0:30

        da gebe ich dir recht. Zumal, nicht alle, die sich modisch kleiden, automatisch gleich aussehen würden, da immer noch der eigene Geschmack und Figur entscheidend ist. Man muss sich ja nur mal Mode vom Laufsteg ansehen. Da sieht kein Teil wie das andere aus. Und man würde die Leute auch besser wieder erkennen. Die meisten Dresdner bleiben mir schon gar nicht mehr im Gedächtnis, da alle auswechselbar und gleich aussehen. Ich bekomme oft zu hören, ich habe dich da und da gesehen. Dann muss ich immer beteuern, dass ich mich an denjenigen kein bisschen erinnern kann. Manchmal dämmerts mir erst auf den zweiten Blick. Ich bin auch schon sehr oft an eigentlich mir bekannten Personen vorbei gelaufen, bis derjenige sich auf mich aufmerksam gemacht hat.

        Vielleicht ist Mode auch eine Domäne für Homosexuelle. dass sich Heteros nicht ran trauen, um nicht in Verdacht zu geraten. Damit wären die Klischees wieder erfüllt ^ ^

  3. Marlen
    2. Februar 2018 / 12:25

    Hallo,

    „Warum kann man nicht einfach positiv drauf sein und optimistisch denken?“ – so heißt es in einem deiner letzten Blogposts, in dem du dich über die ständig meckernden Deutschen beschwerst.
    Und nun veranlasst dich ein modischer Fauxpas dazu, einen derart negativen Beitrag zu verfassen.

    Dresden, eine unmodische Stadt- okay, mag sein. Aber bei Vergleichen mit Autounfällen oder Trauermärschen, in Bezug auf modische Fehlschläge, muss ich mich dann wirklich fragen, ob es dir vielleicht nicht ein wenig an Intelligenz fehlt.

    Grüße nach Dresden

    • 2. Februar 2018 / 12:28

      Hallo Marlen,
      eine positive Einstellung bedeutet nicht, dass man keine Kritik äußern oder generell auch mal Negativität von sich geben darf. Wenn man das allerdings nur tut, dann sollte man vielleicht einfach mal wieder ,,positiv drauf sein und optimistisch denken“.

      Eine intelligenz an zwei Vergleichen festzumachen, ist bestimmt nicht intelligenter.

      Modische Grüße,

      Matthew

  4. Larah
    31. Januar 2018 / 21:10

    Hey Matthew,

    ich bin generell ehrlich gesagt kein großer Fan davon, andere nach ihren Äußerlichkeiten zu be- oder gar verurteilen. Aber vor deinem Hintergrund als Fashion-Blogger versteh ich das auch gewissermaßen. Vielleicht liegt der Ost-West-Unterschied teilweise an den höheren Gehältern, vielleicht auch an einer stärkeren Ausprägung des ästhetischen Empfindens, meiner Meinung nach jedenfalls nicht an der Intelligenz. (Die mit Abstand intelligentesten Leute, die ich kenne, haben einfach kein Interesse an Mode. Populäres Beispiel – Steve Jobs. Wenn er sich keine Gedanken darum machen muss, was er anzieht, hat er mehr Kapazität, sich den für ihn wichtigeren Dingen zu widmen. Was ich für völlig legitim halte.) Wenn man sich wirklich auf die Suche nach einem Grund für die Mode-Verdrossenheit der Dresdner oder Sachsen allgemein machen will, halte ich einen Blick auf die Geschichte für recht erhellend: Die Umstände der DDR haben einfach dazu geführt, dass die älteren Generationen kaum einen Sinn für Mode entwickeln konnte. Es gab kein großes Angebot an Kleidung, demnach auch kaum Möglichkeiten, einen individuellen Stil zu entwickeln. Kleidung war also eine Nebensächlichkeit – etwas, das man tragen musste, aber nichts, wodurch man seine Persönlichkeit ausdrücken wollte. Dieses Denken prägt die Kinder dieser Generation natürlich auch zu großen Teilen. Und um ehrlich zu sein, finde ich das überhaupt nicht schlimm. Ich bewundere es, dass es Menschen wie dich gibt, die eine besondere Ästhetik mit ihrem Kleidungsstil verfolgen und so stilsicher unterwegs sind. Aber es ist doch auch völlig in Ordnung, dass andere Leute ihre Prioritäten divergent setzen, solange sie sich wohl fühlen und glücklich sind. Das ist doch irgendwie auch das schöne an unserem unmodischen Dresden – selbst, wenn du im Pyjama durch die Stadt läufst, wird sich keiner daran stören. Ich find das niedlich.

    Sei lieb gegrüßt!
    Larah

    • 31. Januar 2018 / 21:16

      Hallo Larah,

      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Auf die Sache mit der DDR und das diese natürlich auch noch Auswirkungen auf die Generationen danach hat, habe ich noch gar nicht gedacht. Vielen lieben Dank für diesen genialen Gedanken. Damit hast du natürlich vollkommen Recht. Das wird einer der Gründe sein, warum es mit der Mode hier im Osten nur so schleppen zu sich geht.

      Einerseits ist es schon niedlich, dass man aussehen kann wie man will und dafür nicht wirklich verurteilt wird, klar. Aber irgendwie gehört die Mode doch auch in eine Kulturhauptstadt. Gerade weil wir in vielen Belangen und Bereichen einen auf intelligent und künstlerisch machen, verstehe ich den Halt vor dem guten Modestil nicht so ganz.

      Wir können modisch nur das Beste für die Zukunft von Dresden hoffen! :)

      Ich grüße Dich ganz lieb zurück!

      Matthew :)

    • Juliane
      20. März 2018 / 0:15

      Die Erklärung scheint ziemlich schlüssig zu sein. Aber auch in den alten Bundesländern laufen nicht allzu viele modisch rum. Daher wird das nicht die einzige Erklärung dafür sein. Das Problem der nicht-modischen ist, dass sie ihr Dogma an Andere weiter geben und einen dumm angaffen, wenn man modisch oder extravagant angezogen ist. Aber nicht aus Neugier, sondern aus Empörung vor allem Fremden “Doas gibscht doch nä. Biste bleede oder woas?” Dresden verdient die Bezeichnung Tal der Ahnungslosen oder Hintertupfingen zu recht. Hier müsste mal der alte barocke Staub abgeklopft werden.

  5. Mika
    31. Januar 2018 / 17:38

    Hallo,
    Als ich gerade deinen Beitrag gelesen habe, musste ich wirklich laut lachen! Denn auch ich hatte heute einen ähnlichen Gedanken durch eine modische Begegnung der dritten Art. Es war schrecklich und genau, wie du es beschrieben hast, man kann nicht hinsehen aber auch nicht wegsehen.Daraufhin hab ich die Menschen mal genauer betrachtet die mir begegnet sind. Viele kleiden sich zweckmäßig und solide. Eigentlich erstaunlich für eine so kulturgeistige und feinsinnige Stadt.
    Das Tal der Ahnungslosen macht zumindest modisch seinem Ruf alle Ehre. Da teile ich deine Meinung. Vielleicht fehlt dem ein oder anderem das Bewusstsein, dass Kleidung ein Statement ist und Außenwirkung hat. Oder es ist eben das fehlende Feingefühl für das kleine Quäntchen zwischen yay! und nay!
    Trotzdem gibt es sie ja, die guten Beispiele und die guten Ansätze. Ich bleibe guter Hoffnung!

    Danke für das Teilen deiner Gedanken und die Erheiterung und dem Gefühl mit solchen Gedanken nicht alleine zu sein

    • 31. Januar 2018 / 17:50

      Hallo Mika!
      Vielen Dank auch für das Teilen deiner Gedanken. Wenn man mit seiner Beobachtung nicht alleine dasteht, ist das gut und schlecht zugleich. Gut, weil man wohl gut beobachten kann und schlecht, weil es schade ist was man beobachten und feststellen musste.
      Die Menschen in Dresden sind wirklich zweckmäßig und solide gekleidet. Jetzt müssten sie das ganze nur noch um ein bisschen Style erweitern und der Matthew wäre glücklich! :)

      Ich bleibe auch guter Hoffnung und versuche mit einem guten Beispiel voranzugehen. Du ja bestimmt auch! :)

      Modische Grüße,

      Matthew :)

  6. Marcel
    31. Januar 2018 / 14:29

    Hallo,

    eigentlich bin ich kein Freund von Pauschalisierungen und vielleicht ist Herr Hilbert auch nicht gerade der modebewussteste Vertreter seines Standes und war an dem Abend auch schon etwas gelockert, was die verrutschte und knittrige Kleidung erklären könnte und wahrscheinlich hätte ich es fairer und mutiger gefunden, wenn Du oder Deine Freunde ihn direkt angesprochen und ihm ein paar Tipps gegeben hättet, aber das Dresden nicht sehr modebewusstest daherkommt, empfinde ich ähnlich. Alltagskleidung von der Stange, dekoriert mit nem Dynamo-Schal und ein bisschen verfilzter Kunstpelz an der Kapuze. Tausendfach. Und da spreche ich nicht von der sozial randständigen Bevölkerungsgruppe, sondern vom normalen Bürger der Stadt, dem einfach der Mut, der Sinn oder die Zeit für Mode fehlt. Und so dominieren auch das Zentrum, der Nabel der Mode einer jeden Stadt, die 0815-Modeketten, denn für extravagante Geschäfte fehlt einfach der Markt. Modisch heraus stechen zum Großteil Touristen, die man somit schnell als Nicht-Dresdner erkennen kann. Gestern Abend war ich, gutes Beispiel, an unserem Provinzflughafen und wartete dort auf Urlaubsrückkehrer. Zuvor landeten noch zwei Maschinen aus München und Frankfurt. Und mir ist aufgefallen, wie modisch der überwiegende Teil der Passagiere selbst bei einen Inlandsflug daherkam. Passgenaue Mäntel bei den Herren, gern mit Weste kombiniert, Hut und Uhr als Accessoire und schicke Schuhe. Die Damen mit farblich aufeinander abgestimmten Kostümen und Schmuck, stilvoll nicht übertrieben und allesamt mit modischen Frisuren. Da geht es ja schon los, Mode beginnt am Menschen selbst. In Dresden ist man in der Tat derzeit ein Außenseiter wenn man modisch interessiert und experimentierfreudig ist. Kein Vergleich zu anderen Großstädten. Aber tröste Dich, der Vorteil einer größeren Stadt ist, dass es immer Gleichgesinnte gibt, allein stehst Du mit Deiner Einstellung also sicher nicht. Wo man allerdings ansetzen könnte, etwas zu ändern…damit bin ich überfragt. Danke für den interessanten Beitrag und entschuldige, falls der Text gelegentlich etwas holprig rüber kommt, ist nur mit dem Smartphone getippt.

    PS: Der Bericht über den Ball ist sehr interessant. Als junger Mensch aus wenig spektakulärem Umfeld hat man nicht das Gefühl, dort willkommen zu sein. Gnädigerweise als Pöbel vor der Oper, während drinnen die Großen und Wichtigen flanieren. Mich zieht es im Moment dort nicht hin. Die Betty allerdings ist doch super. Wenn ein paar mehr aus ihrer Generation den Ball glaubhaft aufpeppen würden, wäre schon ein guter Schritt getan. Nur erschöpft sich das Engagement trendiger Influencer (gute Besserung!) leider nur am Influencen und Kassieren.

    • 31. Januar 2018 / 14:48

      Hallo Marcel,

      vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!
      Ich bin auch kein Freund von Pauschalisierungen, aber in Dresden fällt es beim Thema Mode sehr schwer nicht zu pauschalisieren.
      Meine Begleitung hätte Dirk bestimmt auch drauf hingewiesen, wäre er nicht gerade damit beschäftigt gewesen zu tanzen. Da will man dann auch nicht wirklich stören. Außerdem ist es auch nicht wirklich unsere Aufgabe ihn darauf hinzuweisen, erst recht nicht, wenn ihm seine Frau gegenübersteht und diesen Teil eigentlich übernehmen sollte.
      In Dresden fehlt tatsächlich der Mut und die Nachfrage nach extravaganterer Mode und Geschäften, dennoch kann man sich auch mit den 0815 Ketten modisch und stilvoll kleiden. Wenn man sich natürlich auch die Mühe macht!
      Bei Flügen von/nach/aus Frankfurt München und Co. fällt mir das auch immer auf. Auf den Flügen nach Dresden wiederum fällt mir das Gleiche, nur invers auf. Wirklich heftig, wie man da die Einstellung der Dresdner zur Mode ablesen kann.

      Leider fehlen mir auch sämtliche Ideen oder Vorschläge, wie man die Dresdner modischer stimmen kann. Eigentlich kann man es nur vorleben und hoffen, dass es andere inspiriert es auch zu tun. Ich denke, dass ich/wir da mit gutem Beispiel vorangehe/n.

      PS: der Ball müsste allgemein auch jünger gestaltet werden. Ich brauche keine junge Zielgruppe auf mich aufmerksam machen, wenn ich keinen Inhalt biete, welcher einen jungen Menschen anspricht.

      Modische Grüße! :)

      Matthew <3

    • Juliane
      20. März 2018 / 0:07

      Mode ist ein gesellschaftlicher Seismograph. Früher war das noch sehr stark mit Musik und Subkultur verwoben. Dass sich die Leute heute so angepasst und bieder anziehen, vor allem in Dresden, hat mit einer unzufriedenen und verängstigten oder gar ungesunden Gesellschaft zu tun. Es ist nicht wunderlich, dass in den Wirtschaftsaufschwüngen während der 60er und 70er die Mode bunt und schrill war. Aber auch Berlin ist keine modische Stadt.

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