Samt und mehr Schein als Sein

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Samt und mehr Schein als Sein

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,,Samt und mehr Schein als Sein”. Das geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Kurz vor Weihnachten habe ich den Stoff Samt für mich entdeckt und trage ihn seitdem immer mal wieder gerne für Feierlichkeiten und elegante Anlässe. Zu Weihnachten – und neulich auch hier auf dem Blog – habe ich mir aber auch viele Gedanken zum Trend der Natürlichkeit gemacht. Wie passt das zusammen? Diese Gedanken habe ich dann weitergesponnen und bin dabei modisch nicht nur von Cord zu Samt, sondern gedanklich auch von Natürlichkeit zum Spruch ,,mehr Schein als Sein“ gelangt. Denn so sehr sich Natürlichkeit und Schein auch hassen, so sehr bedingen sie sich auch. Nicht wahr? Denn ohne das Eine, könnte man das jeweils Andere nicht oder nicht so gut definieren. Eine Hassliebe.

Das in unserer Gesellschaft vorherrschende Problem mit dem falschen Schein des Seins, könnte man eigentlich kaum besser darstellen und erklären als über die Stoffe Cord und Samt. Während der eine Stoff sehr natürlich, zurückhaltend, fast schon introvertiert ist, fällt der andere Stoff vor Opulenz, Extravaganz und Schimmer nur so auf. Wenn der Stoff Cord für die Natürlichkeit steht, dann steht der Stoff Samt für den Schein – also das Unnatürliche? Wobei sich hier die Frage stellt: ist ein Schein wirklich so unnatürlich? Mit den Gedanken an den Trend der Natürlichkeit, kam in mir auch die Frage auf: setzen wir uns gegenseitig zu sehr unter Druck und fordern so unseren Gegenüber regelrecht dazu auf, einen falschen Schein in die Welt zu strahlen, um unseren Druck gerecht werden zu können? Eine spannende Frage, eine aber eigentlich recht traurige Entwicklung und Situation in unserer Gesellschaft. Wie kann man es besser machen? Es ist eigentlich nicht allzu schwer. Jede Verbesserung fängt bei einem selber an. Genau wie der Trend der Natürlichkeit auch.

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Mehr Schein als Sein.

Sind wir doch mal ehrlich

Wenn wir mal ehrlich sind, nicht für unseren Gegenüber, sondern für uns selbst, dann müssen wir in unserer eigenen Ehrlichkeit feststellen: wir alle haben schon einmal einen falschen Schein vermitteln wollen. Und das ist uns dann auch gelungen. Sei es dem Date gegenüber, bei einem Bewerbungsgespräch für einen neuen Job, mit der Nachbarin beim Quatschen auf der Straße oder beim Beantworten der Frage ,,wie geht es dir?“.

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Wer meint, dass er noch nie mehr Schein als Sein vermittelt hat, der tut das in genau diesem Moment: einen falschen Schein vermitteln. Irgendwie ist das normal, ganz klar. Wir Menschen sehen uns gerne in einem besonders gutem Licht gegenüber anderen Menschen. Ob man uns das in jedem kleinen Moment wirklich vorwerfen und übelnehmen kann oder sollte, ist eine Frage für sich. Allerdings lässt sich sagen: zu viel Schein als Sein ist nicht gut. Denn so verlieren wir auf Dauer nicht nur die Natürlichkeit, sondern auch uns selbst.

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Schein ≠ Sein

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Erst wir, dann die Anderen

Auch wenn es immer heißt, dass die Anderen zuerst kommen sollen (der Esel nennt sich immer zuerst), müssen wir bei der Frage nach mehr Schein als Sein erstmal auf uns selbst schauen, uns selbst zur Verantwortung ziehen, bevor wir mit dem Finger auf andere Menschen zeigen. Ich blicke also erst nicht nur auf mein schönes Shirt aus Samt, sondern auch auf den Menschen dahinter, versuche diesen zu verbessern und den Schein abzulegen, bevor ich mich mit meiner Kritik an anderen Menschen ,,vergreifen“ kann. Dabei muss ich nicht einmal das Shirt aus Samt ausziehen, sondern muss nur meine mir selbst und von der Gesellschaft auferlegten Sozialrollen ablegen und mehr ICH sein als Sozialrollen-Schein.

Das fällt sicherlich nicht leicht. Vor allem dann, wenn man einen vermeintlichen Ruf zu verlieren hat. Wie denkt das Date dann über mich? Bekomme ich auch so noch ein Ja für den neuen Job? Muss das meine Nachbarin wirklich alles genau wissen? Und kann ich nicht auch mal auf die Frage ,,wie geht es dir?“ ehrlich antworten, wenn es mir nicht so gut geht? Natürlich kann man das, wenn man natürlich dazu steht. Zu vergleichen ist das nicht nur gut mit Cord und Samt, sondern auch gut mit Reality-TV Formaten wie ,,Das Dschungelcamp“, in dem immer viel die Rede von Masken ist. Masken tragen wir tatsächlich Alle. Die einen mehr, die anderen weniger. Nötig wäre es bei niemandem von uns. Und dennoch tragen wir sie, tagein, tagaus, auch wenn wir eigentlich gar keine Lust dazu haben. Statt dagegen etwas zu unternehmen, uns für die Natürlichkeit und gegen den Schein auszusprechen, befeuern wir das falsche Spiel von Tag zu Tag selbst, indem wir weiter die Würfel fallen lassen, anstatt die Mitspieler auf ihr Faul hinzuweisen.

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Samt ist der einzig erlaubte Schein

Der einzige Schein den ich derzeit und überhaupt als gut bezeichnen kann, ist der Stoff Samt. Denn diesen legen wir nur über unseren Körper und nicht über unsere Seelen, Gedanken oder Wörter. Außerdem tragen wir Samt nicht so permanent wie den Schein (auch wenn es ein so schöner und angenehmer Stoff ist). Worauf möchte ich also hinaus? Leute, tragt weniger Schein, sondern mehr Samt und Sein. Das tut nicht nur dem Stil und unseren Augen, sondern auch unserer Gesellschaft und dem allgemeinen Wohlbefinden gut. Samt ist ein Stoff, der ohnehin schon ausreichend Schein vermittelt. Denn so schön der Stoff auch aussieht, so sehr wissen wir auch, dass die alltägliche Bekleidung, die Jogginghose auf der Couch oder der Bademantel am Morgen, nicht so schön aussehen wie Samt, wie wir Menschen selbst. Warum dann also bei Letzterem einen so unnatürlichen Schein aufbauen wollen, wenn uns Menschen sogar bei der Mode klar ist: das mit dem Samt ist nur ein Schein. Übrigens: Samt ist einer der Stofftrends 2019 und 2020.

Wozu kann ich Samt anziehen und wie kombiniere ich Samt?

Samt trägt sich gut zu eleganten Anlässen. Spontan fallen mir hierbei Weihnachten, Hochzeiten, Theaterbesuche und Bälle jeglicher Art ein. Samt ist ein besonderer Stoff, der sich gerne zu besonderen Anlässen trägt. Kombinieren kann man Samt immer gut mit Sakkos und schwarzen Hosen. Auch diese gibt es übrigens mit dem Stoff Samt. Wie das neulich auf dem Blog vorgestellte Silvester Outfit, dessen Sakko ebenfalls aus Samt bestand. Und auch hier passte es gut zum Anlass: Silvester, eine der größten und elegantesten Feierlichkeiten überhaupt.

Auch wenn das Leben die schönste Feierlichkeit überhaupt ist, so empfiehlt es sich weder immer Samt im Leben zu tragen, noch dauerhaft einen falschen Schein zu vermitteln. Am Ende des Tages müssen wir unseren Samt ablegen, waschen, dämpfen, falten, staubfrei halten. Wir sollten nicht noch mehr Aufgaben mit unserem Schein, unserem Charakter haben. Sondern einfach so sein wie wir sind: Schein-liebende Menschen, die dank ihrer Intelligenz darauf verzichten können.


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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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