Tiere in der Mode

Tiere in der Mode | Maine Coon Kater | Katze einen Kuss geben 1

Tiere in der Mode

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Tiere in der Mode – ein wahres Verbrechen. Es ist ein altes, ausgelutschtes Thema, welches über die letzten Jahre ziemlich in den Hintergrund gerutscht ist. Viel ,,wichtiger” waren Themen wie Migration, Diesel-Affäre und Fußballweltmeisterschaft. Während das Leiden in den Wahlstuben, den VW-Büros und auf dem Rasen ungebrochen hoch ist, ist es anderswo noch viel höher – und zwar bei den Tieren in der Mode. Denn anders als wir Menschen, können sich die Tiere nicht am Populismus, nicht an mörderischen Gehaltszahlungen oder an zu Hochglanz polierten Pokalen beteiligen. Heute möchte ich ein Thema auf dem Blog ansprechen, welches ich schon viel früher einmal hätte ansprechen sollen: das Thema der Tiere in der Mode. Ein Paradoxon und mögliche Lösungen.

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Tiere in der Mode: Realität, Paradoxon und Lösungen

,,Ist das denn vegan?”, höre ich die Frau im Restaurant neben mir fragen, während in mir eine wütende Frage aufsteigt und ich aufpassen muss, dass ich sie nicht aus meinem Körper platzen lasse. ,,Ist deine Handtasche denn vegan?”, möchte ich ihr und ihrem veganen Frühstück am liebsten an den Kopf knallen, denn ganz offensichtlich besteht ihre Handtasche aus echtem Leder. Es ist doch immer wieder erschreckend zu sehen, auf welche Trendzüge die Menschen alles aufspringen können, ohne dabei ein wasserdichtes Konzept zu fahren. Ich kann doch keine Veganerin sein und gleichzeitig eine Handtasche aus echtem Leder tragen?

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Es war nicht nur neulich die Situation im Restaurant – ähnliche Begegnungen passieren mir häufiger, sogar im Umkreis meiner Freunde. Zum einen wird das neue Veganer-Dasein gefeiert, zum anderen aber werden Gürtel, Taschen und Schuhe aus Echtleder getragen, das Interesse über die Tiere in der Mode gleich Null. Ein modisches Paradoxon. Wo an einer Stelle große Tierkonzerne gemieden werden, wird an anderer Stelle das Tier direkt an der Haut getragen – eine vorherrschende Situation, die ich mehr als bedenklich und traurig finde, denn während so viele auf den Veganer-Zug aufspringen, beschäftigt sich nur ein verschwindend kleiner Teil der Gesellschaft mit der Herkunft ihrer ,,Leder”- Mode.

Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier keine Moralapostel spielen, auch ich habe in der Vergangenheit Echtleder an mir getragen, nur habe ich in den vergangenen Monaten nicht nur meine Ernährung tierfreundlich umgestellt, sondern auch meine Mode – einen Schritt, welchen ich bei sehr vielen Leuten vermisse. Natürlich ist der Trend über Tiere in der Mode zu sprechen derzeit nicht so hoch im Kurs wie der Trend über vegetarische und vegane Rezepte zu schreiben, aber die Qual dahinter ist die gleiche. Ein Rind, welches für dein saftiges Steak stirbt, spürt den gleichen Schmerz wie eine Kuh, welche für deine Handtasche stirbt. Wieso aber ist das öffentliche Interesse für tierfreie Nahrung größer als das für tierfreie Mode? Vermutlich, weil das Fleisch des Tieres und somit das Tier selbst beim Essen den Menschen offensichtlicher vorm Auge erscheint. Das ist vielleicht ein Grund, aber keine Entschuldigung.

Mich verletzten die immer aufkommenden Nachrichten über Tiere in der Mode. Sei es durch Berichte im Fernsehen bei zum Beispiel Stern-TV, durch unfassbar gut recherchierte Artikel in Zeitschriften oder durch direkte Aktionen, welche als Demonstration öffentlich auf der Straße zu sehen sind, wie als ich neulich in London war und auf der Regents Street vorm Store von Canada Goose gegen Echtpelz und Echtleder demonstriert wurde. Kann man sich das vorstellen, dass ein globales, modernes Modeunternehmen tatsächlich noch Mode aus Echtpelz herstellt? In der heutigen Zeit? Während Pret-a-Manger nebenan vegane Sandwiches verkauft? Träume ich? Wenn ja, dann ist das ein Alptraum. Auch finde ich tierische Meldungen schlimm, welche über das bloße, billige Halten und Nutzen von Tieren für den billigen Spaß für Menschen berichten, wie ich neulich in einem Artikel über das Leid der Tourismus-Elefanten von Thailand lesen musste. Haben wir Menschen eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Wohl eher nicht.

Dabei gibt es doch so viele, gute Alternativen. Zum einen ist da Kunstleder, welches mittlerweile täuschend echt aussieht und nur in wenigen Aspekten vom Echtleder zu unterscheiden ist. Einen guten Artikel darüber habe ich unter anderem bei Peta gefunden, die über die Unterschiede von Echtleder und Kunstleder schulen. So habe ich auch die Echtleder-Handtasche der Dame im Restaurant ausfindig machen können. Zum anderen gibt es sogar veganes Leder, welches nochmal umweltfreundlicher als das Kunstleder produziert ist. Auch darüber berichtet Peta in ihrem Artikel.

Zu behaupten, dass es keine modischen Alternativen gibt, bei denen man Tiere schonen und schützen kann, ist also weder Grund noch Entschuldigung, da es faktisch nicht stimmt. So ungerne ich Tiere auf meinem Teller liegen sehe, so ungerne fühle ich sie als Kleidungsstück an meiner Haut, als Handtasche in meiner Hand oder als Schuhsohle in meinem Schuh. Würden wir unser Haustier abschlachten, enthäuten und zu Mode machen? Nein! Warum sollten wir das also mit anderen Tieren veranstalten? Ein absolutes Paradoxon, wie es nur der Mensch fabrizieren kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, der Menschheit und vor allem dem Tierreich zuliebe, dass wir uns nicht nur über Migration, Diesel-Affären und Weltmeisterschaften, sondern auch über die Tiere in der Mode derartige Gedanken machen. Und zwar so oft, stark und penetrant, dass wir uns irgendwann nicht mehr um die Tiere in der Mode kümmern müssen, da es an dieser Stelle keine mehr gibt.

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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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2 Kommentare

  1. 21. Oktober 2018 / 23:29

    Toller Beitrag und ein sehr gutes Statement Deinerseits. Ich gehöre allerdings zu denjenigen, die mit Vorliebe Fleisch essen & ein Faible für Echtleder haben. Okay, es muss jetzt nicht unbedingt ein Zobel sein (war in der Jugend stolze Besitzerin von Chinchillas), denn auch mir tun diese Tiere leid. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nun mal zur Evolution gehört, sich mit tierischen Materialien zu kleiden bzw. tierische Produkte zu essen.

    Ich schränke mich ein, aber ich verzichte nicht komplett darauf. Und klar, Du magst Recht haben wenn Du sagst, dass es heutzutage “gute” Alternativen (Kunstleder) gibt. Dennoch sind diese Alternativen nicht annähernd so wertig wie eben echte Materialien. Ich habe schon genug Kunstleder getragen, irgendwann geben diese Gemische ihren Geist auf. Nichtsdestotrotz finde ich Meinungen, die das Wohl der Tiere befürworten, natürlich bemerkenswert und deshalb einen Highfive von mir ;-)

    Liebe Grüße
    Franny

  2. 18. Oktober 2018 / 8:21

    Ich finde es wirklich gut, dass du dich in deinem Blog auch mit ernsten Themen auseinandersetzt! Das ist wirklich ein sehr sehr wichtiges Thema, mach weiter so!

    Liebe Grüße aus dem Hotel Kaltern

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