Vogue Talk Dez.

Mister Matthew Vogue Talk

Advent, Advent ein Magazin das brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei dann vier. Dann steht Anna Wintour vor der Tür. Und wenn die Vogue dazu noch brennt, dann hast du Weihnachten verpennt.

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Ich hatte es so satt. Ist denn schon wieder der nächste Monat? Ist die nächste Ausgabe schon da? Oh ich muss noch schell die Vogue kaufen. Das ging mir ganz schön auf den Keks. Das muss doch auch anders gehen, dachte ich mir! Die Lösung heißt: abonnieren.

Mister Matthew Vogue Talk
Mister Matthew Vogue Talk

Vor zwei Wochen bin ich mit meinen 18 Jahren endlich Volljährig! Jetzt bin ich auf mich alleine gestellt. Im Bezug auf meinen Blog und meinen Style war ich das aber schon immer. Und so dachte ich bin ich schlau und wünsche mir ein Abo der Vogue. So bekomme ich das Magazin, was ich monatlich in meinem VogueTalk auseinander nehme, direkt in mein Häuschen geliefert. So verpasse ich keinen Ausgabe Termin, bin immer aktuell und muss, besonders bei dem kalten Wetter, keine eiligen Spaziergänge zum nächsten Lotto Geschäft machen, nur um mir eine Vogue zu kaufen. Und das ich den Termin vergessen kam schon oft vor. Unverhofft kommt oft.

So wünschte ich es mir, das Abo. Ich rechnete. 12×6 € wären 72 € im Jahr. In Ordnung, dachte ich, wenn es dazu noch eine Prämie gibt. Und die gab es! Bis ich auf ein Angebot von 20 €/Jahr stieß. Kann das legal sein dachte ich mir!? Ja das ist es. Ich entdeckte das Angebot auf Groupon und war sofort begeistert. Ganz schön günstig, diese Vogue. Und so griff einer gleich zu und schenkte es mir zum Geburtstag! Sehr toll!

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Ich hielt sie in der Hand. Oder besser gesagt im Mund. Ich kann sagen eine Vogue schmeckt nicht. Ich war gespannt was mich im Monat Dezember erwarten würde. Springt mir Santa Claus persönlich in der Kampagne von Louis Vuitton entgegen, oder schreibt er mit in der Redaktion? Was ich für sehr, sehr unwahrscheinlich halte .. immerhin ist er ja viel mit Geschenke verpacken beschäftigt.

Und so zelebrierte ich mein Vogue lese Moment, denn das mach ich immer. Ich schmierte mir Rasierschaum ins Gesicht und auf die Augenbrauen. Welche Sinn das machte wusste keiner so genau, doch ich fühlte mich so einfach weihnachtlicher. Ich fühlte mich fast wie Santa Claus. Aber auch nur fast! Und dann schlug ich die erste Seite auf.

Zuerst kamen die für die Vogue bekannten Anzeigeseiten. Was schon die Show vor der Show darstellt. Denn so machte sich die Vogue damals ihren Namen. Sie verkaufte die Ersten Seiten ihres Magazins an Designer und Labels, auf denen Kollektion gezeigt wurde und wir was das Zeug hält. Da reiht sich Louis Vuitton an Gucci und Prada, Yves Saint Laurent an Bvlgari, Miu Miu an Dior und Tiffany & Co. .Und irgendwo dazwischen, zwischen den sich immer mehr ähnelnden Kollektionen, um genau zu sein auf Seite 53, ist es zu finden, das Vorwort von Christiane Arp, der deutschen Chefredakteurin der Vogue. Und hier geht das “dick auftragen” weiter. Weihnachten steht vor der Tür, ha ha ha und bla bla bla. Abgesehen von ihrem schönen Schreibstil, den Frau Arp kontinuierlich verfolgt, wirkt das Vorwort sehr kalt. Immerhin passt das schon mal zum Wetter.

Christiane Arp fordert auf Geld auszugeben, es regelrecht “loszuwerden”, denn nur das würde angeblich wahrlich und dauerhaft glücklich machen. Totaler quatsch, wenn ihr mich fragt! Also sind alle ärmeren Menschen, Familien unglücklich, nur weil sie ihr Geld beisammen halten und sich eher mit ideellen Werten glücklich machen als mit materiellen. Also bin ich auch unglücklich, liebe Vogue Queen? Denn ich kaufe teilweise auch sehr billig ein, sowohl für mich als auch für andere. Ich greife nicht immer zur Designer Stange, obwohl die Stange vom Designer bestimmt nicht schlecht wäre … !

Mister Matthew Vogue Talk
Mister Matthew Vogue Talk

Das Konzept der Vogue, ein Hochglanz Magazin für Luxusartikel zu sein, geht auf. Doch sollte es blühen und gedeihen, andere Bienen ernähren, inspirieren und kreativ sein. All das und nichts davon ist die Vogue Dezember 2014. Sie ist keine gemütlich heranwachsende Blume, die uns sanft in die (Vor-) Weihnachtszeit einweiht … Nein das ist sie nicht. Vielmehr ist sie eine Explosion, eine ganz ganz große und dreckige Explosion, die uns erschlägt und erdrückt. Sie hinterlässt keinen Schaden, maximal auf dem Konto der Süchtigen, aber ist definitiv mit einem Gestank zu riechen, mit einem lauten Knall zu hören und mit Rauch, welcher noch lange nach ihrem Verschwinden empor steigt, zu sehen.

Aber warum denke ich so? Was ist los mit dir Matthew? 

Bin ich bescheuert oder einfach nur kritisch, oder ganz und gar aufmerksam? Ich denke es ist eine Mischung aus allem. Ich blättere so durch meine Vogue, während ich aussehen wie Santa Claus, oder vielmehr wie ein Blogger der sich Rasierschaum ins Gesicht schmiert und bin enttäuscht. Ja ich bin sehr enttäuscht.

Das die Vogue ein Magazin für Designer, Luxus und teure Marken ist, ist nichts neues und hätte man mir auch nicht erzählen brauchen. Das ist ganz klar. Aber diesmal ist es völlig übertrieben. Ich finde nur geschmacklose, prunkvolle, glitzernde, glänzende Sachen, welche vielmehr nach “Kauf mich” “Warum?” “Weil ich teuer bin” schreien, als Gemütlichkeit und Geschmack verkörpern. Bling Bling hier, Bling Bling da.

Ich verstehe ja. Letztendlich ist die Modewelt auch nur ein Wirtschaftszweig und Gewinnorientiert. Aber muss das wirklich so auf Prunk und Protzerei aufbauen? Kann man denn nicht mit humanerer Fashion die Weihnachtszeit einläuten? Muss es mit Swarovski und Rolex sein? Oder kann es vielleicht auch einfach mal mit einer Geschenkidee zum selbst schneidern sein? Vielleicht sollte ich mir mal ein eigenes Modemagazin zulegen, .. oh Kinder’s …

Mister Matthew Vogue Talk
Mister Matthew Vogue Talk

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Auf etwa Seite 140 (!) kommt die Humanität durch. Hier schafft es H&M das Licht der Welt zu erblicken! Endlich! Und so wird auf ganzen 4 Seiten bezahlbare, ebenfalls gut aussehende Mode gezeigt. Die nicht protzt und kleckert was das Zeug hält. Immerhin. Nach 140 Seiten kommt mal etwas, was man sich leisten kann ohne mehrere hundert Euro los zu werden. Das finde ich zur Abwechslung mal ganz toll, liebe Vogue! Gratuliere! Auch ab Seite 196 bis 240 ff. findet sich eine gewisse Bodenständigkeit. Hier sind die Bilderstrecken sehr natürlich und nicht so aufgesetzt. Ich hätte mit Aufgesetzter Eleganz ja kein Problem, aber mit Bildern auf denen nur Strass und Pelz zu sehen ist schon. In den hinteren Fotostrecken kommt der eigentliche Charakter und Stil der Vogue durch und zwar nicht der, welcher scheinbar von Santa Claus inspiriert wurde, sondern von den gleichen Sachen wie eh und je auch. Und hier sieht man auch nicht das Weihnachten ansteht, was allerdings auch zum Nachteil sein kann … Es klingt etwas verrückt, aber die besten Bilder hat tatsächlich H&M zu bieten. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Humane Preise und gute Fashion. Doch hier liegt auch schon das Problem. Die Hälfte aller Leser, schafft es nicht einmal zur Hälfte der Zeitung (in Blogs im übrigen sehr ähnlich). Was bringt es dann das billige alles nach Hinten zu verschieben. Liebe Vogue Redaktion, am besten Lesen sie hier das Buch von Daniel Hoch “Aufschieberitis”, zu finden auf seiner Webseite.

Das nüchterne Urteil zur Weihnacht Vogue, lässt sich jetzt eigentlich nur noch mit Lebkuchen und Stollen Essen vergessen.

Mister Matthew Vogue Talk
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Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

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2 Kommentare

  1. 18. Dezember 2014 / 20:58

    Applaus!! Du sprichst DAS aus, was sich so viele nicht trauen zu sagen. Für mich ist die Vogue zum Teil auch nur ein Haufen Schrott, der nur verkaufen will. Die ersten (gefühlt) 40 Seiten sind reinste Werbung, der Rest im Grunde auch – verpackt in eigen-kreiertem Lay-Out *gääähn*. Die oft als interessant gelobten Interviews und der Kulturteil lassen mich schaudern vor Langeweile. Die Instyle macht es da im Gegenzug absolut richtig. Die Zeitschrift ist zwar auch werbelastig, hat aber einen enorm großen Mode-Teil, der mich bis jetzt jedes Mal inspirieren konnte. Die Artikel (z.B. Kritik über Ibiza) und Interviews (z.B Modedesingerin Anne Catherine Frey, die sich kritisch mit dem Bloggen auseinander setz) sind informativ und regen zum Denken an.

    Danke dir für diesen ehrlichen Artikel – Hut ab!

    liebste Grüße,

    http://fashiongallerie.blogspot.de/

    • 18. Dezember 2014 / 23:34

      Hallo Liebe Maria!

      Vielen Lieben Dank für deinen netten und sehr interessanten Kommentar!
      Es ist wirklich so, dass es sich kaum jemand wagt auszusprechen, aber
      die Vogue ist und bleibt einfach nicht die Reflexion der Mode Welt!
      Vielmehr und viel ehrlicher sind da die kleineren Zeitschriften und Blogs,
      welche unabhängig von Werbeträgern und Modehäusern schreiben!

      Das klingt toll und macht mich neugierig! Da muss ich mir doch glatt mal
      die Instyle kaufen gehen und eine kleine Review über sie machen!
      Das Resultat fällt bestimmt wesentlich besser aus, bestimmt weil nicht auf
      jeder Seite ein anderes unbezahlbares Modehaus lauert.

      Ich würde mich freuen dich als Leserin zu behalten!
      Allerliebste Grüße, Matthew! :-)

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