Kurze Hosen im Büro

Kurze Hosen im Büro: Zweiteiler für Männer.

Kurze Hosen im Büro

Kurze Hosen im Büro für Männer als Zweiteiler.

Mach's

Kurze Hosen im Büro: Zweiteiler für Männer.

Ich habe es satt!
Kurze Hosen im Büro!

Die Produkt-Links werden unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Neulich habe ich bei einem Freund auf Facebook gelesen, dass er sich über die Kleiderordnung bei sich im Büro aufgeregt hat. Während die Frauen alle in Röcken und luftigen Blusen anmarschierten, waren die Männer auch an besonders heißen Tagen allesamt in Anzug und Krawatte, bis nach obenhin zugeschnürt, gekleidet. Kurze Hosen im Büro? Der Chef meint ,,Nein!”.

,,Das ist unsere Kleiderordnung. Immerhin sind wir eine Bank und müssen seriös wirken.”, heißt es im Posting meines Freundes, der seinen Chef zitiert. Nun frage ich mich: kann man mit kurzen Hosen im Büro etwa nicht seriös wirken? Leuchtet mir nicht ein. Denn im gleichen Raum tragen Frauen recht kurze Röcke? Ein Kleiderordnungs-Paradoxon. Und wie kann man das vor allem an sehr heißen Tagen verantworten?

Schade und ungerecht!

Ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, in der ich als Kind im Büro meiner Eltern gesessen habe. Meine Mutter war an heißen Tagen im Rock, mein Vater in Anzug und Krawatte gekleidet. Die Krawatte auch nur zu Lockern, wäre ein absolutes No-Go gewesen – vor allem gegenüber den Kunden und Geschäftspartnern! Damals habe ich dem ganzen wenig Beachtung geschenkt, doch rückblickend finde ich es wahnsinnig schade und ungerecht. Vor allem Letzteres verdient einen kritischen Blick. Denn in einer Gesellschaft, die von Tag zu Tag versucht offener und gerechter zu werden, macht das Verbieten von kurzen Hosen im Büro für Männer einfach keinen Sinn. Eine Kritik ist angebracht. Deshalb möchte ich vier Gründe nennen, warum das absolut keinen Sinn macht – und irgendwie auch rechtswidrig ist.

kurz

Sakko, Gürsel, Hose in Beige mit weißem T-Shirt.

Büro Look für Männer. Kurze Hosen im Büro.

1

Die Beine sind die Gleichen

Gibt es einen essentiellen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Beinen, die ein Verbieten rechtfertigen würden? Ich meine nicht die Behaarung oder die Muskulatur, sondern einen richtigen und wichtigen Unterschied? Nein. Warum sind kurze Hosen im Büro für uns Männer dann ein so großes Tabu?

Ähnlich seltsam verhält es sich mit den Brustwarzen von Männern und Frauen. Während wir Männer unsere Brüste inklusive Nippel zu jederzeit zeigen können (beim Sport, im Schwimmbad, unter T-Shirts usw.), grenzt es an eine menschliche Katastrophe, wenn es eine Frau tut. Sind wir eigentlich vollkommen bescheuert?

Es ist einfach nur unhaltbar, dass wir den gleichen menschlichen Körperteilen Geschlechter und gewisse Rollen, vor allem aber auch Über- und Unter-Sexualisierung zuschreiben wollen. Wäre schön, wenn wir nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Mode und Zwischenmenschlichkeit immer schlauer werden würden.

2

Gleichbehandlung am Arbeitsplatz?

,,Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.”, heißen die einleitenden Worte im ersten Paragraphen des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Hier kommt ein Vorschlag von mir: wie wäre es, wenn wir uns daran mal halten?

Wie es mein Kumpel auf Facebook schrieb, gibt es also immer noch Unternehmen, Arbeitsplätze und Vorgesetzte, die kurze Hosen im Büro für Männer verbieten. Sind das solche Idioten und Idiotinnen, die Menschen auch wegen ihrer Sexualität oder Herkunft diskriminieren? Anscheinend schon. Denn wer bereits mit kurzen Hosen ein Problem hat, mit dem möchte ich mich nicht über weltliche Themen unterhalten.

Mir wird wirklich himmelangst, wenn ich auch nur an so einen kleinen geistigen Horizont denke. Muss man dafür Spießer sein? Konservativer? Arschloch? Oder einfach nur dumm? Vielleicht ist es eine Mischung aus Allem. Manchmal wünschte ich mir, man könnte solche Gedanken und Leute so einfach aus unserer Gesellschaft schneiden, wie man die Hosenbeine von langen Hosen trimmen und zu kurzen machen kann.

3

Das Arbeitsklima

Kurze Hosen im Büro würden vor allem auch für ein deutlich angenehmeres Arbeitsklima sorgen. Im wahrsten Sinne des Wortes! Dass uns Menschen an heißen Tagen in kurzen Hosen deutlich kühler ist, scheint kein Geheimnis zu sein. Dass man als Mensch bei kühleren Temperaturen deutlich produktiver und auch entspannter ist, scheinen Viele aber nicht zu wissen. Die optimale Umgebungstemperatur für unseren Körper sind 19 Grad. Das erreichen wir mit kurzen Hosen im Büro zwar nun auch nicht, dennoch kommen wir dieser Temperatur und somit mehr Produktivität und Entspannung deutlich näher.

Also müsste es eigentlich im Sinne von jedem Vorgesetztem sein, dass wir Männer auch kurze Hosen im Büro tragen können, ohne schief angeguckt oder ermahnt zu werden. Gerne erinnere ich mich hierbei an die Geschichte aus England, wo ein Chef einen Angestellten wegen kurzen Hosen nach Hause schickte und dieser daraufhin in einem Kleid zurückkehrte. Eine herrliche Geschichte. Und irgendwie auch traurig. Für das Arbeitsklima ist luftige Kleidung an heißen Tagen immer gut. Egal ob kurze Hose oder Kleid.

Mister Matthew lacht und trägt Anzug in Beige als Zweiteiler.

4

Es sieht gut aus

Und last but definitiv not least was für kurze Hosen im Büro spricht: es sieht einfach gut aus. Da kann man sagen was man will und sich so sehr dagegen sträuben wie man will. Kurze Hosen können wunderbar aussehen. Also gibt es auch modisch absolut keinen Grund dazu, kurze Hosen im Büro zu verbieten. Immerhin reden wir hier nicht von Jogginghose und GammelT-Shirt. Richtig ausgewählt und gut getragen, kann eine kurze Hose wirklich fantastisch aussehen.

Ich weiß auch nicht woher der Einwand kommt, dass kurze Hosen im Büro nicht seriös oder einladend aussehen würden. Erstens sagt man das Gleiche auch nicht über einen Bleistiftrock (der aus dem Büro kommt, in jedem Büro zuhause ist und auch die Beine zeigen lässt – aber weibliche) und zweitens kann es als Zweiteiler für Männer getragen auch richtig gut, richtig stylisch aussehen. Und sieht man nicht umso seriöser aus, desto schöner und stylischer ma gekleidet ist? Eben. Na also. Dann sind wir uns mit kurzen Hosen im Büro ja einig.

Beiges Sakko mit Sonnenbrille für den Beitrag über Kurze Hosen im Büro.

Kurze Hosen im Büro stylen

Wie kann man kurze Hosen im Büro denn nun stylen, damit man darin auch seriös und einigermaßen geschäftlich aussieht? Ganz einfach: wir orientieren uns an der Zweiteiler-Taktik. Bei den Frauen sind Zweiteiler besonders beliebt. Doch was soll das sein? Im Prinzip besagt das einfach nur, dass das Outfit aus zwei einzelnen Teilen besteht, die dennoch irgendwie eins sind. Diesen Effekt erzielt man meist über Form, Farbe und Muster. In meinem Fall, wie man es auf den Fotos sehen kann, habe ich mich an der Farbe orientiert. Ich greife das Beige der Hose auf und verwende es auch beim Sakko. Und hier ist das Schlagwort: Sakko. Denn damit kombiniert man kurze Hosen im Büro am besten! Noch ein Hemd, Gürtel und schicke Schuhe dazu und fertig ist der sommerliche Look für das Büro, zu dem eigentlich kein Chef nein sagen kann bzw. sollte.


Shop meinen Look

Werbung

Streetstyle kurze Hosen im Büro.

Mister Matthew mit Sonnenbrille und beigem Sakko.

Kurze Hosen im Büro für Männer, Zweiteiler in Beige.

Mister Matthew
Mister Matthew

Mister Matthew ist der Autor hinter dem gleichnamigen Modeblog für Männer: »Mister Matthew«. Seit 2014 berichtet er über die Themen Mode, Kosmetik, Lifestyle und Interior. Einzigartig in der deutschsprachigen, männlichen Bloggerszene, transportiert er auf seinem Blog individuelle als auch hochwertige Inhalte, auf künstlerische sowie ästhetische Art und Weise. Immer mit einem gewissen Twist möchte er seine Leserschaft zu den schönen Seiten des Lebens einladen. Wenn Luxus auf Haltung trifft, begegnet man Mister Matthew. Herzlich willkommen.

Mehr von mir: Instagram | Facebook

6 Kommentare

  1. Evy
    22. Juli 2019 / 19:03

    Manchmal wünsche ich mir, du würdest dir mehr Meinungen einholen, bevor du solche Kolumnen tippst. Auch wenn ich weiß, dass das Sinn einer Kolumne ist.

    Meine Gedanken dazu:

    1. Es kommt auf den Arbeitgeber an: Jedes Unternehmen hat nen internen Kleiderkodex – den kann man beim Bewerbungespräch erfragen. Wenn man damit nich glücklich ist, kann man gehen. Es kommt auch stark auf die Branche an – im Handwerk kannst du gern in kurzer Hose kommen, aber in einer Bank … weniger.

    2. Das Unternehmen hat natürlich die Pflicht, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen – aber das muss nich über die Kleidung geschehen. Schutzfolie, Ventilatoren, eine Erweiterung der Arbeitszeiten in Richtung Morgenstunden etc.

    3. Sich dem Klientel anpassen: Kleider machen Leute und wenn jemand vertrauendwürdiger wirkt, wenn er nen Anzug trägt, dann ist das so. Ich finde es ein Stück vermessen zu sagen “Sie fühlen sich unwohl, wegen meiner Klamotten? Ihr Problem!” Man arbeitet doch zusammen!

    4. Die Balance: Kleidung markiert den Unterschied zw. Arbeit und Freizeit. Ich brauche Kleidung, in der ich mich wohlfühle, um gut arbeiten zu können. Aber die Arbeit ist nicht der Ort, um meinen Kollegen zu zeigen, welcher Mensch ich privat bin und wie toll mein Modebewusstsein ist. Ich will dort auch keine tiefen Diskussionen über Gleichberechtigung anstoßen, es sei denn, dass es notwendig ist. Ich bin ein Stück Arbeitskraft, ein Teil der Gruppe. Und dort handelt man Kompromisse aus.

    • 22. Juli 2019 / 19:07

      Hallo Evy,

      Danke für deinen Kommentar!

      Im Grunde verstehe ich was du meinst, aber es geht hierbei doch im Prinzip um die Gleichberechtigung. In einer Branche/in einem Unternehmen wo Frauen das Zeigen von Bein erlaubt ist, sollte es Männern nicht verboten werden. Darum geht’s. Das siehst du doch sicher auch so?

      Modische Grüße,

      Matthew :)

  2. Joachim
    22. Juli 2019 / 9:54

    Hallo Matthew,

    Ja, es ist ungerecht, dass wir als Männer im Büro oft keine kurzen Hosen tragen dürfen, während Frauen im kurzen Rock kommen können. Aber diese Ungerechtigkeit können wir ausnutzen. Die Lösung ist recht einfach: Im Rock ins Büro kommen. Denn das ist laut Kleiderordnung ja erlaubt – wenn auch nur Frauen. Es allerding nur den Frauen zu erlauben und den Männer zu verbieten, ist sexuelle Diskriminierung und auf eine solche Diskussion möchte sich ein Arbeitgeber eher ungern einlassen.

    Es wäre nicht das erste Mal, dass eine solche Aktion Erfolg hat. Wir hatten das bspw. schon bei Busfahrern in Nantes ( https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/arbeitsvertrag/themen/beitrag/ansicht/arbeitsvertrag/diskriminierung-franzoesische-busfahrer-tragen-bei-hitze-roecke/details/anzeige/ ), und vor einiger Zeit ging ein Brite damit durch die Presse ( https://www.spiegel.de/karriere/heisser-tag-im-buero-brite-kommt-im-kleid-zur-arbeit-a-1153379.html ).

    Ich habe das auch gemacht und bin irgendwann einfach im Jeansrock ins Büro gekommen. Außer ein paar erstaunten Gesichtern gab es keinerlei Reaktionen. Seitdem habe ich es im Sommer auch im Büro luftig um die Beine.

    • 22. Juli 2019 / 10:54

      Hallo Joachim,

      vielen Dank für deinen Kommentar! :)

      Das finde ich ja klasse, dass du einfach im Rock ins Büro gegangen bist. Würde ich auch eiskalt einfach so machen. Ist doch egal was die anderen denken oder sagen. Es sieht gut aus und ich fühle mich wohl. Das ist das Wichtigste, solange niemand dadurch zu Schaden kommt. Was ja offensichtlich nicht der Fall sein kann.

      Die Geschichte aus England kenne ich und habe ich auch oben im Beitrag verlinkt! :) richtig cool und stark!

      Hab noch einen tollen Tag und Danke für die schnelle Reaktion auf den Beitrag, kurz nachdem ich ihn veröffentlicht habe. :)

      Modische Grüße,

      Mister Matthew

      • Alexander Simbeck
        11. Juli 2023 / 11:38

        Hi,

        ich sitze gerade im Kilt im Büro und mein Abteilungsleiter kam zu mir und meinte das wäre kindisch, wenn ich einen Rock anziehe, weil ich keine kurze Hose tragen darf. Es ist einfach mein Protest zu dieser Regelung bei uns in der Firma. Wir arbeiten in der IT, haben keinen Kundenkontakt, außer zu bestimmten Terminen (dass man da im Anzug auftaucht ist gar kein Problem) und auch keine Laufkundschaft die plötzlich auftauchen könnte.
        Dass sie mir den Kilt verbieten, da warte ich ja nur irgendwie drauf :-)

        Außerdem, ein echter Kilt, Kniestrümpfe, gute Schuhe und ein weißes Hemd sind auch was anderes als Badehose, Netzhemd und Flip-Flops.

        • Mister Matthew
          Autor
          12. Juli 2023 / 21:25

          Hallo Alexander,

          vielen Dank, dass du deine Gedanken mit mir teilst. Ich finde es ganz großartig und bin da komplett auf deiner Seite! Hier einen Unterschied zu machen, ist wahrlich wenig smart. Vielleicht versteht dies auch bald dein Chef. Eigentlich sollte es auch bei Kundenterminen kein Problem sein. Oh, wir Menschen haben noch viel vor uns.

          Modische Grüße

          Mister Matthew

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

×